Der tiefe Fall der Industrieikone General Electric ist in aller Munde. Aufgrund der schwachen Geschäftsentwicklung sind neben der Aktie in der vergangenen Woche auch die Anleihen der Industrieikone kräftig abgestürzt. Die gute Bonität steht auf dem Spiel und weckt die Angst vor einem Dominoeffekt.
Aufgrund der miserablen Zahlen könnte das Kreditrating von GE bald von „investierbar“ auf „nicht investierbar“ zurückgestuft werden. Die Anleihen des Konzerns wären dann sogenannte Junk-Bonds. Viele Investoren wie Pensionsfonds oder Lebensversicherungen müssten die Anleihen dann verkaufen, gleichzeitig gibt es nur begrenztes Kaufinteresse an solchen Junk-Papieren – die Kurse dürften also weiter einbrechen und die Refinanzierung wird immer schwieriger.
GE ist ein Extremfall, da auch operativ in den vergangenen Jahren viel falsch gelaufen ist. Die Nettoschulden sind mit 63 Milliarden Dollar auch wegen der kapitalen Fehlentscheidung mit Alstom enorm hoch. Doch GE gilt schon immer als Frühindikator für die US-Wirtschaft. Viele Anleger befürchten nun, dass sich der Kreditboom mit niedrigen Zinssätzen in den vergangenen Jahr rächen wird: „Es wird chaotisch und schmerzhaft“, so Josh Lohmeier, Leiter Kreditanlagen bei Aviva Investors, gegenüber Bloomberg.
Short bleiben
Es ist noch zu früh, um von General Electric auf die gesamte US-Wirtschaft zu schließen. Anleger sollten aber in jedem Fall von der GE-Aktie die Finger lassen. DER AKTIONÄR warnt bereits seit Monaten vor den Risiken. Der Short mit der WKN MF4CNU liegt über 80 Prozent im Plus. Ein Stopp bei 10,00 Euro sichert die Gewinne ab.