Die Talfahrt von General Electric setzt sich weiterhin fort. Bilanzielle Risiken mit anhaltenden Milliardenabschreibungen, die laufenden Ermittlungen der Börsenaufsicht sowie die Krise in der Kraftwerkssparte belasten. Der Hoffnungsträger heiß Larry Culp. Auch unter dem neuen CEO ist die Aktie zwar weiter abgestürzt, er hat aber bereits bewiesen, zu was er fähig ist.
Viele Jahre lang stand Culp an der Spitze des Mischkonzerns Danaher. Es war eine einzige Erfolgsgeschichte. Auch wenn der neue Chef nicht als Spezialist für die künftigen GE-Kernbereiche Energie und Luftfahrt gilt, soll seine Danaher-Erfahrung helfen, GE wieder auf Erfolg zu trimmen. Offen bleibt noch, wie Culp die zahlreichen Krisenherde löschen will.
Klar ist, dass das Konglomerat verkleinert und besser fokussiert werden muss. Durch Assetverkäufe soll einerseits neues Geld in die Kassen gespült werden, andererseits muss die Effektivität gesteigert werden. Doch auch in der kriselnden Kraftwerkssparte besteht Nachholpotenzial. Auch wenn die allgemeinen Überkapazitäten marktgegeben sind, erzielt der ewige Rivale Siemens derzeit deutlich bessere Ergebnisse als GE. Das zeigt: Es gibt Ansatzpunkte für Culp, die Aufgabe wird sich aber als sehr kompliziert gestalten.
Stopp beachten
Die Risiken bei GE sind nach wie vor vielfältig. Kurzfristig ist es wahrscheinlicher, dass erneute kurzfristige Verbindlichkeiten die Stimmung trüben, als dass Culp zeitnah die Wende gelingt. Anleger bleiben deshalb im Short mit der WKN MF4CNU investiert. Der Schein liegt 85 Prozent im Plus. Der Stopp wurde zur Gewinnsicherung auf 10,50 Euro angehoben.