Nach den ernüchternden Aussagen zum Cash Flow von Konzernchef Larry Culp hat die Aktie von General Electric innerhalb von zwei Handelstagen rund 14 Prozent an Wert verloren. Erinnerungen an den fatalen Absturz der vergangenen Jahre werden wach. Doch GE ist inzwischen gefestigter, ein neuer Teilverkauf könnte wieder viel Geld in die Kassen spülen.
Laut Reuters prüft General Electric den Verkauf der 50-Prozent-Beteiligung an einem Joint Venture für Erneuerbare Energien, das gemeinsam mit dem italienischen Versorger Enel in Nordamerika betrieben wird. Ein Deal könnte – Schulden ausgeklammert – mit rund einer Milliarde Dollar bewertet werden. Nach der Trennung von anderen Bereichen und der Dividendenkürzung wäre der nächste Schritt für Culp bei seiner Strategie, die Verschuldung der Industrieikone zu senken.
Das Joint Venture mit dem Namen EGPNA Renewable Energy Partners wurde 2016 gegründet und umfasst Windfarmen in Kansas und North Dakota. GE Energy Financial Services will das eigene Portfolio bis Ende 2019 auf etwa fünf Milliarden Dollar reduzieren. 2017 waren es noch zehn Milliarden Dollar. Bereits im vergangenen Jahr wurden einzelne Teile verkauft. Der Vorteil: Bei Finanzinvestoren und Infrastrukturfonds erfreuen sich Assets aus dem Bereich Erneuerbare Energien wegen ihren stabilen Renditen einer hohen Nachfrage.
Dabeibleiben
General Electric bleibt ein riskantes Investment. Rücksetzer wegen operativer Probleme oder neuer Altlasten müssen immer einkalkuliert werden. Allerdings hat der Industriekonzern nach wie vor viele werthaltige Assets zu bieten. Insgesamt stimmt das Chance-Risiko-Verhältnis. Anleger bleiben an Bord.