Viele Anleger verbinden mit Lloyd Fonds noch das Geschäft mit Sachwertefonds. Doch das ist Geschichte. Der neue Vorstand Achim Plate hat die Gesellschaft ohne großes Aufsehen neu ausgerichtet und zu einem bankenunabhängigen Asset Manager und Vermögensverwalter mit einem gehörigen Schuss Fintech geformt. DER AKTIONÄR meint: Hier wächst eine innovative Finanzspezialität heran.
Neben dem klassischen Geschäft bietet Lloyd Fonds den Kunden über die Zweitmarke LAIC (Lloyd Artificial Intelligence Competence) eine digitale und von der BaFin zugelassene Vermögensverwaltung an. Dazu wurde mit einem Einsatz von rund fünf Millionen Euro ein eigener, KI-gesteuerter Algorithmus entwickelt. „Unser LAIC-Advisor verfolgt einen ganzheitlichen, lösungsorientierten Investmentansatz und strebt dabei eine maximale Gesamtrendite bei minimalem Risiko unter Berücksichtigung der gewählten Risikoklasse an“, erklärt Plate im Hintergrundgespräch mit dem AKTIONÄR.
Dank der digitalen Plattform kann der Kapitalmarktprofi mit seinem Team die Anlagebedürfnisse vom Kleinanleger mit einem monatlichen Einsatz von 50 Euro über den vermögenden Privatanleger ab 100.000 Euro bis zum institutionellen Investor mit LAIC-Publikumsfonds gezielt bedienen und neue Investmentimpulse setzen: ein wichtiger Wettbewerbsvorteil. Bis Ende 2024 soll das verwaltete Kapital (Assets under Management – kurz AuM) organisch und durch weitere Akquisitionen von aktuell rund einer auf sieben Milliarden Euro gesteigert werden.
Die Coronakrise war Fluch und Segen zugleich. Der selbstlernende Algorithmus hat das verwaltete Vermögen zwar vergleichsweise recht gut durch die Crashphase gebracht. Allerdings dürften sich die Wachstumsplanungen des Vorstands um gut ein Jahr nach hinten verschieben. DER AKTIONÄR rechnet mit dem operativen Break-even bei Llyod Fonds im Jahr 2021 – bei einem AuM von rund 2,5 Milliarden Euro.
Die Aktie ist im Corona-Crash deutlich zurückgefallen, bietet nun eine interessante Einstiegsgelegenheit. Anleger mit Weitblick können ihrem Depot daher eine kleine Position beimischen. Die Analysten von Warburg Research sehen die Aktie erst bei 7,00 Euro fair bewertet – sehen also rund 100 Prozent Kurspotenzial.