Die Jahresendrally an den Börsen läuft, nicht dabei sind aber die Anteilscheine von Energieriesen wie etwa Shell oder ENI. Denn deren Aktien leiden weiter unter der aktuellen Entwicklung am Ölmarkt. So sind Ölpreise sind auch wieder einmal am Dienstag im Handelsverlauf immer mehr unter Druck geraten. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Februar 73,27 US-Dollar.
Das waren 2,76 Dollar weniger als am Vortag. Und auch der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Januar-Lieferung fiel deutlich um 2,67 Dollar auf 68,65 Dollar. Das wachsende Angebot an russischem Rohöl lastet laut Händlern auf den Preisen. So sind laut der Nachrichtenagentur Bloomberg die Auslieferungen über See in den vergangenen vier Wochen deutlich gestiegen. Grund seien unter anderem auch die abgeflauten Stürme am Schwarzen Meer. Bloomberg beruft sich hierbei auf Tanker-Tracking-Daten.
Seit einiger Zeit stehen die Ölpreise unter Druck. In den vergangenen Wochen sind sie tendenziell gesunken. Hintergrund sind konjunkturell bedingte Nachfragesorgen und Zweifel an den jüngsten Kürzungsbeschlüssen des großen Produzentenverbunds Opec+.
Auch das steigende Angebot aus Nicht-Opec-Ländern wie den USA gilt als Grund für die Preisabschläge. Laut den Rohstoffexperten von der Commerzbank dürften andererseits bereits sehr viele negative Nachrichten eingepreist sein, was für eine baldige Preiserholung spreche.
Die anhaltende Schwäche der Ölpreise ist für Aktienkurse von ENI und Shell natürlich eine Belastung. Dennoch kommen die beiden Unternehmen auch mit dem aktuellen Ölpreisniveau blendend zurecht und können Tag für Tag üppige Gewinne einfahren. Die beiden günstig bewerteten Dividendentitel bleiben kaufenswert. Die Stoppkurse sollten bei 24,00 Euro (Shell) sowie 11,90 Euro (ENI) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX