Nach einer Erholung am Vortag haben die Kurse zyklischer Unternehmen am Freitag wieder unter Konjunktursorgen mit Blick auf China gelitten. Die Chemie-Werte BASF und Lanxess erwischte es mit Abschlägen relativ stark, die Aktie von Covestro, die natürlich noch deutlich von der bevorstehenden Übernahme durch den Ölriesen Adnoc profitiert, gab nur leicht nach.
Börsianer verwiesen auf größere Enttäuschung wegen - aus Sicht von Investoren - mangelnder Fortschritte, die China bei der Stützung seiner lahmenden Wirtschaft mache. Dies betreffe neben den nur langsamen Fortschritten bei den Konjunkturmaßnahmen auch die Pläne Chinas, die hohen Schulden der Lokalregierungen zu refinanzieren. An den Rohstoffmärkten gerieten die Preise für Rohöl, Kupfer und insbesondere Eisenerz unter Druck.
Anleger verdauten ein umfassendes Programm zur Refinanzierung öffentlicher Schulden in China, das zur Ankurbelung des schwächelnden Wachstums beitragen sollte. Der in Peking vorgestellte Plan enthielt zunächst nur wenige Details. Investoren hätten sich ein vollständigeres Bild davon versprochen, wie China mit seinen fiskalischen Maßnahmen das Vertrauen wiederherstellen möchte.
In Frage gestellt wurde dabei auch, ob die Maßnahmen Chinas ausreichen werden, um der Bedrohung höherer Zölle in der anstehenden zweiten Amtszeit von Donald Trump zu begegnen. Die Commerzbank betonte am Freitag in einem Kommentar, der designierte US-Präsident habe mit Zöllen von 60 bis 100 Prozent auf chinesische Importe gedroht.
Die Meldungen aus China könnten natürlich zu einem nachhaltigen Stimmungsdämpfer werden. Bei BASF hat sich dadurch das Chartbild wieder etwas eingetrübt. Trotz der relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertung drängt sich daher vorerst kein Einstieg auf. Der Stoppkurs sollte bei 39,00 Euro belassen werden.
Covestro bleibt angesichts der bevorstehenden Übernahme durch Adnoc zu 62 Euro eine Halteposition.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX