Gazprom hat der Bundesrepublik trotz der Krimkrise eine sichere Gasversorgung zugesichert. "Wir halten unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Deutschland ein", sagte Alexander Medwedjew, Vize-Chef des weltgrößten Gaskonzerns, dem "Handelsblatt". Die Exportmengen seien in Verträgen fest vereinbart. Wenn Gazprom seine Verpflichtungen nicht erfülle, müsse der Konzern hohe Strafen bezahlen.
"Gas ist keine Waffe, es ist eine Ware", sagte Medwedjew, der im Konzern verantwortlich für das Europa-Geschäft ist. Gazprom sei daran interessiert, den Brennstoff zu verkaufen, um Geld zu verdienen. Der Konzern fühle sich in Europa zeitweise "aggressiv und manchmal sogar ungerecht behandelt".
Gazprom hat die Preise für die Ukraine drastisch erhöht und fordert milliardenschwere Nachzahlungen. "Wir haben nicht die Preise erhöht", sagte Medwedjew. "Wir kommen jetzt einfach wieder zurück zu der vereinbarten marktorientierten Preisformel." Die Ukraine habe nicht einmal den ermäßigten Preis bezahlt, die Schulden des Landes würden steigen. "Was würde ein europäisches Unternehmen in einer solchen Situation machen?"
Mutige greifen zu
DER AKTIONÄR bleibt für die Gazprom-Aktie vor allem aufgrund der enorm günstigen Bewertung (KGV von 3, KBV von 0,3 und eine Dividendenrendite von rund acht Prozent) weiterhin zuversichtlich gestimmt. Die Titel des russischen Gasriesen sind allerdings ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Der Stopp sollte bei 3,70 Euro belassen werden.
(Mit Material von dpa-AFX)