Russlands Präsident Wladimir Putin sieht trotz drohender neuer US-Sanktionen keine Gefahr für die umstrittene deutsch-russische Ostsee-Gaspipeline Nord Stream 2. "Das Projekt ist so gut wie abgeschlossen", sagte der Kremlchef am Donnerstag bei seiner Jahrespressekonferenz in Moskau. Es müssten noch insgesamt 160 Kilometer Leitungen verlegt werden. Das Projekt werde bald beendet.
Seit fast einer Woche geht der Bau nach einjähriger Unterbrechung weiter. Die US-Regierung sieht aber keine Chance mehr auf eine Fertigstellung. Nach den ersten US-Sanktionen vor einem Jahr drohen nun neue. Der amtierende US-Präsident Donald Trump muss allerdings noch zustimmen.
Putin sagte, Nord Stream 2 sei "ein rein wirtschaftliches Projekt". Er hoffe, dass die neue US-Regierung die Interessen der Verbündeten respektiere und wieder zu einem fairen Wettbewerb auf der Welt zurückkehre. "Es liegt auf der Hand, dass die deutsche Wirtschaft von diesem Projekt profitiert", meinte der Kremlchef.
Er warf den Amerikanern vor, sie wollten russische Gaslieferungen nach Europa verhindern und stattdessen ihr teureres Flüssiggas absetzen. Sollte Nord Stream 2 scheitern, würde das letztlich bedeuten, dass Energie in Deutschland teurer werde, sagte Putin.
Die Chancen, dass Nord Stream 2 fertiggestellt wird, steigen stetig weiter. Die Aussichten für die sehr günstig bewertete Aktie bleiben gut - zumal Gazprom nicht nur Europa, sondern auch in Asien weiter wachsen will. Mutige Anleger können zugreifen, der Stoppkurs sollte nun auf 3,60 Euro nachgezogen werden.
Mit Material von dpa-AFX