In den vergangenen Wochen gab es eine ganze Reihe an positiven Meldungen für Gazprom. Der weltgrößte Erdgasproduzent ist auf dem besten Wege, seine Marktmacht in Europa weiter auszubauen. Doch nun lief wieder einmal eine eher negative Meldung über die Nachrichtenticker: Gazprom könnte stärkere Konkurrenz aus dem eigenen Land erhalten.
So berichtet die Tageszeitung Kommersant, dass der Ölriese Rosneft sein Erdgasgeschäft ausbauen will. Vor allem ab 2022 soll die Förderung kräftig ausgeweitet werden. Daher hat Rosneft-CEO Igor Sechin Präsident Wladimir Putin darum gebeten, eine Export-Erlaubnis für zehn Milliarden Kubikmeter Erdgas nach Europa zu erhalten. Bisher hat Rosneft keine Genehmigung für größere Lieferungen. Dem Bericht zufolge will Rosneft Putin eine deutlich höhere Steuer auf das verkaufte Erdgas anbieten, um den Staat die Erlaubnis schmackhafter zu machen. Was die russische Regierung von dem Vorschlag hält, ist bisher noch nicht bekannt.
Grund zur Sorge besteht für Aktionäre von Gazprom aktuell nicht. Die Menge von zehn Milliarden Kubikmeter, die Rosneft gerne zunächst nach Europa exportieren will, ist durchaus überschaubar. Zum Vergleich: Gazprom liefert alleine nach Deutschland jährlich mehr als 50 Milliarden Kubikmeter. Mutige können bei der günstig bewerteten Aktie nach wie vor einsteigen. Der Stoppkurs sollte unverändert bei 5,20 Euro belassen werden.