Gazprom-Chef Alexej Miller hat gestern gegenüber dem russischen Nachrichtensender "Rossija 24" erneut vor Lieferengpässen für Europa wegen des Konflikts mit der Ukraine gewarnt: „Die Risiken von Unterbrechungen sind extrem hoch.“ Am Dienstag hat Gazprom allerdings auch wieder die Lieferungen an das Nachbarland aufgenommen.
Zuvor hatte der ukrainische Versorger Naftogaz 378 Millionen Dollar für knapp eine Milliarde Kubikmeter Gas überwiesen. Im November wurde zudem mit einer Zahlung von 1,45 Milliarden Dollar zumindest ein Teil der offenen Rechnungen beglichen. Bis zum März 2015 wird Gazprom die Ukraine gegen Vorauszahlung weiterhin mit Gas versorgen. Wie es danach weiter gehen wird, ist derzeit noch völlig offen. Als Transitland wird die Ukraine jedenfalls weiterhin sehr wichtig für Gazprom bleiben. Zumal die Pipeline South Stream in der vergangenen Woche auf Eis gelegt wurde.
Abwarten
Nachdem die Aktie von Gazprom unter den Stoppkurs des AKTIONÄR gerutscht ist, sollten Anleger an der Seitenlinie verharren. Erst im Falle einer nachhaltigen Bodenbildung sowie einer Verbesserung des Sentiments für russische Aktien können mutige Anleger bei der enorm günstig bewerteten Aktie zugreifen.