Während in Europa weiterhin hitzig über die Fertigstellung von Nord Stream 2 gestritten wird, läuft es bei einem anderen Pipeline-Projekt von Gazprom derzeit blendend. Wie der russische Erdgasriese in dieser Woche mitteilte, konnten die Exporte nach China im Februar im Jahresvergleich verdreifacht werden.
Denn die wieder aufstrebende Volkswirtschaft Chinas benötigt stetig mehr Energie - und will den Bedarf in Zukunft stärker mit Erdgas decken. Nachdem im Vorjahr 4,2 Milliarden Kubikmeter durch die 2019 fertiggestellte Pipeline geströmt sind, könnten es in diesem Jahr knapp zehn Milliarden Kubikmeter werden.
Der Gasexport soll in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen und langfristig die Marke von 38 Milliarden Kubikmeter erreichen. Dann würde Gazprom im Jahre 2035 in China über einen Marktanteil von voraussichtlich etwa 25 Prozent verfügen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Das Geschäft in China läuft gut an und könnte in den kommenden Jahren zu einem echten Wachstumsmotor für Gazproms Umsatz- und Gewinnentwicklung werden. Allerdings sollte der Einfluss des chinesischen Marktes auch nicht überbewertet werden. Zum Vergleich: Nach Deutschland liefert Gazprom über 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr und damit weitaus mehr als nach China.
Die mit einem KBV von 0,4 und einem KGV von 6 immer noch sehr günstig bewertete Aktie bleibt für mutige Anleger ein Kauf. Die Position sollte nach wie vor mit einem Stopp bei 3,60 Euro abgesichert werden.