Anders als in den vorangegangenen Jahren haben sich Gazprom und die Ukraine dieses Jahr verhältnismäßig rasch auf ein "Winterpaket“ einigen können, dass die Gasversorgung der Ukraine über die kommenden Monate hinweg sichert. In den nächsten Tagen soll nun der Deal, an dem auch wieder die EU-Kommission mitgewirkt hat, unterzeichnet werden.
Demnach erhält die Ukraine von Gazprom vom 1. Oktober bis März 2016 insgesamt zwei Milliarden Kubikmeter Erdgas. Um die Finanzierung sicherzustellen, gewähren europäische Banken der Ukraine Finanzhilfen im Volumen von 500 Millionen Dollar. Damit kommt man den Bedenken von Gazprom-Chef Alexej Miller entgegen, der betont hatte: „Es gibt keine Verpflichtungen und keine Gewissheit dafür, dass die Ukraine genug Geld haben wird, um die erforderlichen fünf Milliarden Kubikmeter nachzukaufen.“
Nichts für schwache Nerven
Die Gazprom-Aktie bleibt indes weiter nur für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet, die auf eine Erholung der mit einem 2015er-KGV von 3 und einem KBV von 0,3 enorm günstig bewerteten Titel spekulieren wollen. Konservative Anleger sollten vor allem wegen der Abhängigkeit der Aktie von der politischen Entwicklung an der Seitenlinie verharren.