Die Anteilseigner von Gazprom haben derzeit wirklich weg Grund zur Freude. Schließlich sinkt und sinkt der Aktienkurs des weltgrößten Gasproduzenten stetig. Nach Ansicht der Experten der US-Großbank JPMorgan müssen sich die Aktionäre nun auch allmählich Sorgen um die zuletzt stattliche Dividende machen.
Analyst Andrey Gromadin verwies auf den deutlichen Gewinnrückgang in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres. Zudem belasten den Energieriesen wie alle anderen russische Firmen auch natürlich die Sanktionen des Westens. Für Gazprom wird es immer schwieriger und vor allem teurer, sich auf dem Kapitalmarkt zu refinanzieren. Darüber hinaus dürfte der Kapitalbedarf in den kommenden Jahren für den Bau der beiden Pipelines nach China noch einmal deutlich ansteigen. Vor diesem Hintergrund hält Gromadin eine deutliche Dividendensenkung von rund 40 Prozent für möglich. Er stuft die Aktie daher nur noch mit „Neutral“ ein. Zuvor lautete sein Rating noch „Overweight“.
Aktie bleibt ein heißes Eisen
Die extrem niedrig bewertete Gazprom-Aktie bleibt nach wie vor ausnahmslos etwas für mutige Anleger geeignet. Schließlich sind politischen Risiken weiterhin sehr hoch. Auch das aktuelle Chartbild mahnt zur Vorsicht. Wer noch nicht investiert ist, sollte daher eine Bodenbildung abwarten, erst dann zugreifen und den Stopp bei 4,10 Euro platzieren.