Das jüngste Treffen zwischen Ukraines Präsident Poroschenko und seinem russischen Amtskollegen Putin brachte keine bahnbrechenden Fortschritte. Dementsprechend reagierte die Gazprom-Aktie kaum auf die jüngsten Meldungen. Der politische Einfluss auf die weitere Kursentwicklung bleibt also nach wie vor sehr schwer einzuschätzen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Konflikts in der Ostukraine halten sich allerdings weiterhin in Grenzen. Erst kürzlich meldete der Pipelinebetreiber Slovak Grid, dass der Erdgastransit von Gazprom durch die Ukraine normal fortgesetzt wird. Es ist daher kein Wunder, dass das Gros der Analysten daher weiterhin für das laufende Jahr mit satten Gewinnen für den russischen Gasriesen rechnen.
Die Gewinne sprudeln weiter
So prognostizieren die Experten für 2014 einen Umsatz von rund 153 Milliarden Dollar. Gazproms EBITDA soll sich auf stattliche 54 Milliarden Dollar belaufen, der Nettogewinn auf 32 Milliarden Dollar. Das Ergebnis pro Aktie dürfte 2,69 Dollar betragen, woraus sich ein KGV von 2,8 errechnet. Für das kommende Jahr erwarten die Analysten Erlöse und Gewinne auf dem Niveau von 2014.
Nichts für schwache Nerven
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die Aktie von Gazprom ist derzeit trotz aller Probleme und politischen Risiken deutlich zu niedrig bewertet. Zwar sind die Anteile des weltgrößten Gasproduzenten für eine konservative Geldanlage eher nicht geeignet, mutige Anleger können jedoch zugreifen. Der Stopp sollte bei 4,70 Euro belassen werden.