Die Aktie von Gazprom litt in den vergangenen Monaten stark unter den Spannungen zwischen Russland und den westlichen Staaten. Zudem befürchten viele Marktteilnehmer weiterhin, dass der Konflikt im Osten der Ukraine die Gaslieferungen nach Westeuropa beeinträchtigen könnte. Doch wie der slowakische Pipelinebetreiber Slovak Grid nun erneut mitteilte, läuft der Transit von russischem Erdgas durch die Ukraine – trotz aller politischen Spannungen und der Tatsache, dass die Ukraine selbst wegen unbezahlter Rechnungen kein Gazprom-Gas mehr erhält – nach wie vor normal. Ein Grund hierfür: Trotz der Tatsache, dass die Ukraine Gazprom noch Geld aus bereits erhaltenen Erdgaslieferungen schuldet, bezahlt der Gasriese das Land weiterhin für den Transit und versucht etwa gar nicht erst, die Transitgebühren mit den angelaufenen Schulden zu verrechnen. Gazprom scheut diesbezüglich natürlich den Konflikt, da der westeuropäische Markt einfach viel zu wichtig ist. Die Ukraine kann im Gegenzug die Gebühren gut für die marode Staatskasse gebrauchen. Für den Monat Juli zahlte Gazprom dem Pipelinebetreiber Naftogaz sogar einen Bonus von zehn Millionen Dollar.
Chance für Mutige
Da der Export nach Westeuropa weiterhin relativ reibungslos funktioniert und sich zuletzt das Chartbild wieder deutlich aufgehellt hat, können Anleger bei der enorm günstig bewerteten Gazprom-Aktie zugreifen. Wegen der politischen Risiken und der hohen Volatilität bleibt das Papier allerdings ausnahmslos für mutige Anleger geeignet. Der Stopp sollte bei 4,70 Euro belassen werden.