Gazprom hat bestätigt, die Pipeline Turkish Stream auch im Falle einer Wiederbelebung des Projekts South Stream errichten zu wollen. Nun wurde auch eine Schätzung für die Kosten von Turkish Stream bekannt gegeben. Demnach sollen rund sechs Milliarden Dollar in das Projekt investiert werden. Die Finanzierung dürfte nicht allzu leicht werden.
Denn die laufenden Sanktionen gegen Russland, die womöglich sogar noch weiter verschärft werden, erschweren selbst dem weltgrößten Erdgasproduzenten die Finanzierung großer Projekte. Zur Erinnerung: Gazprom muss derzeit auch noch die Finanzierung der beiden Pipelines nach China sowie Nord Stream 2 schultern. Durch die Sanktionen und politischen Druck wurden zudem die westlichen Partner (die BASF-Tochter Wintershall, Uniper, Engie, OMV und Shell) für Nord Stream 2 dazu gedrängt, auszusteigen. Nun hofft Gazprom, bei der Finanzierung der zweiten Ostseepipeline auf chinesische Banken. Problemlos dürfte dies aber auch nicht gerade werden.
Günstig wird es nicht …
Gazprom wird es sicherlich gelingen, auch die für den Bau von Turkish Stream notwendigen finanziellen Mittel aufzutreiben. Allerdings wird man dabei sicherlich keinen Zins auf Schnäppchenniveau aushandeln können. Die Aktie bleibt indes wegen der politische Risiken weiterhin ausnahmslos für sehr mutige Anleger geeignet.
Welche drei Gründe aktuell für einen Kauf der Gazprom-Aktie sprechen, lesen Sie hier.