Die Aktie von Gazprom ist und bleibt einer der beliebtesten Titel bei Deutschlands Privatanlegern. Doch an der Aktie scheiden sich derzeit wahrlich die Geister. Sollte man jetzt unbedingt einsteigen oder weiter die Finger vom Erdgasriesen lassen? DER AKTIONÄR zeigt auf, was für und was gegen die Papiere spricht.
Die Charttechnik
Der Gazprom-Aktienkurs hat in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe wichtiger Unterstützungen gerissen. Wird nun auch das bisherige Jahrestief bei 3,84 Dollar unterschritten, könnte es relativ rasch bis in den Bereich um 3,50 Dollar nach unten gehen, wo erst die nächsten Unterstützungen aus dem Jahre 2015 liegen.
Der schwache Ölpreis beziehungsweise Gaspreis
Ein wichtiger Grund für die schwache Kursentwicklung der Gazprom-Aktie ist natürlich der Verlauf des Ölpreises. Rund die Hälfte der Lieferverträge von Gazprom ist an den Ölpreis gebunden (meist mit einer Verzögerung von sechs bis neun Monaten). Die restlichen Verträge sind an den an der Börse gehandelten Gaspreis (Henry Hub Gas) gebunden oder es werden diverse Mischrechnungen aus Öl- und Gaspreisen zur Preisermittlung herangezogen. Damit dürfte sich die zuletzt - trotz der Stützungsversuche der OPEC - schwache Ölpreisentwicklung in den kommenden Monaten negativ auf das Konzernergebnis auswirken.
Die Politik
Klar gilt normalerweise der Spruch: „Politische Börsen haben kurze Beine“. Aber die Aktie von Gazprom (wie nahezu alle anderen russischen Aktien auch) leidet bereits seit März 2014 unter der politischen Entwicklung. Nachdem einige Anleger nach der Wahl von Trump zum US-Präsidenten noch auf eine Annäherung der beiden Supermächte gehofft hatten, kehrt allmählich wieder Ernüchterung ein. Eine Lösung für die komplizierten explosiven Konflikte in Syrien und der Ostukraine zeichnet sich leider nicht ab.
Auf der Watchlist behalten!
Es gibt allerdings auch drei triftige Gründe, weshalb Anleger die Gazprom-Aktie zumindest auf der Watchlist behalten sollten. Lesen Sie dazu: Gazprom: 3 Gründe für den Kauf.
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