Westeuropa ist derzeit für Gazprom der wichtigste Markt. Doch der Ukraine-Konflikt, das gescheiterte South-Stream-Projekt oder jetzt auch das Verfahren der EU-Kommission belasten die Beziehungen weiter. Daher wendet sich der Erdgasriese nun mehr und mehr anderen Regionen zu: neben Asien nun auch Südamerika.
Denn im Rahmen eines Staatsbesuches von Kremlchef Wladimir Putin in Argentinien, waren auch hochrangige Gazprom-Manager mit an Bord. Und diese kehren nicht mit leeren Händen in die Heimat zurück. Denn in Buenos Aires wurde ein Deal mit dem argentinischen Staatskonzern YPF festgezurrt. So will Gazprom das Unternehmen, das ehemals zum spanischen Energieriesen Repsol gehörte, in Zukunft bei der Förderung von Öl und Gas unterstützen und erhofft sich davon Erträge in einstelliger Milliardenhöhe.
Sinnvoller Schritt
Die zunehmende Emanzipation von derzeit noch enorm wichtigen Märkten in Zentral- und Westeuropa ist absolut sinnvoll. Das Hauptaugenmerk dürfte aber weiterhin vor allem auf Asien und dabei insbesondere auf China liegen. Dennoch ist auch der Ausbau des Engagements in Argentinien langfristig betrachtet attraktiv. Die extrem günstig bewertete Gazprom-Aktie bleibt für mutige Anleger ein Kauf (Stopp: 4,10 Euro).