Für Gazprom läuft es gerade rund. Die endgültige Fertigstellung der umstrittenen zweiten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 dürfte in nicht mehr weiter Ferne liegen. Auch das Vorhaben, künftig blauen Wasserstoff herzustellen, eröffnet dem Konzern neues Potenzial. Dennoch flacht sich der Aufwärtstrend bei der Aktie ab. So sieht jetzt die Lage aus.
Anfang Mai hatte es die Gazprom-Aktie geschafft. Mit dem Sprung über die Widerstandszone, die zwischen 233 und 238 Rubel verlief, hat sie die fünfmonatige Seitwärtsphase beendet. Nach einem Test des Ausbruchsniveaus sprintete der Wert nach oben und knackte dabei sogar die Hürde am Mehrjahreshoch bei 272,68 Rubel.
Inzwischen hat sich aber die steile Aufwärtsbewegung wieder abgeflacht. Nach dem rund dreiprozentigen Dividendenabschlag Mitte Juli setzte der Wert noch weitere fünf Prozent bis an die 50-Tage-Linie bei 273 Rubel zurück. Zwar konnte er sich bisher noch nachhaltig über dieser Unterstützung halten, sollte der Kurs aber dennoch darunterfallen, wäre der mittelfristige Aufwärtstrend vorerst auf Eis gelegt. Mit kurzfristigen Rücksetzern bis an die nächste Unterstützung bei 269 Rubel müsste gerechnet werden.
Hält der GD50 aber stand, ist auf kurze Sicht eine dynamische Aufwärtsbewegung bis an die obere Gap-Kante (vom Dividendenabschlag) bei 293 Rubel wahrscheinlich. Danach gilt es die Hürde am Juli-Hoch bei 298,48 Rubel zu überwinden. Dann stehen die Chancen auf eine anhaltende Aufwärtsbewegung gut.
Die Gazprom-Aktie steht an einer wichtigen Marke. Kann diese erfolgreich verteidigt werden, steht einer Fortsetzung des Höhenflugs nichts im Weg. Besonders langfristig bleibt die Aktie ein Kauf, da sie noch immer extrem günstig bewertet ist. Der Stoppkurs kann vorerst noch bei 4,90 Euro belassen werden.