Gazprom steuert auf einen weiteren Konflikt mit einem Geschäftspartner zu: So will der russische Energieriese ungeachtet der Entscheidung eines Schiedsgerichts an höheren Gaspreisen für den polnischen Gaskonzern PGNiG festhalten. Es gebe laut Gazprom hierfür genügend Gründe. Über die Streitfragen verhandeln beide Konzerne nun bereits seit drei Jahren.
Der polnische Konzern hatte zuvor mitgeteilt, dass Gazprom 1,5 Milliarden Dollar (1,33 Milliarden Euro) als Kompensation für überhöhte Gaspreise zurückzahlen wolle. Angaben zu der Rückzahlung machte der russische Energieriese zunächst aber nicht.
PGNiG zufolge haben beide Seiten einen Vertragszusatz unterzeichnet, der unter anderem die Details zur Rückzahlung der Summe bis zum 1. Juli vorsehe. Gazprom bekräftigte, gegen die Entscheidung des Schiedsgerichts der Stockholmer Handelskammer Berufung einzulegen. Ende März hatte Polen das Gerichtsverfahren gegen Gazprom gewonnen. Demnach muss der russische Monopolist die Preise für Polen rückwirkend ab November 2014 senken.
Der polnische Gaskonzern hatte das Schiedsgericht angerufen, weil der Preis für die Energielieferungen deutlich über Gazproms Tarifen für andere europäische Länder gelegen habe. In dem nun unterzeichneten Vertragszusatz werde der Gaspreis für künftige Lieferungen nach den Vorgaben des Schiedsgerichts geregelt, so PGNiG.
Die Aktie von Gazprom wird immer auch ein Politikum bleiben. Dementsprechend bleibt die Dividendenperle ausnahmslos für mutige Anleger mit einem langen Atem geeignet. Diese können weiterhin dabeibleiben. das Investment sollte mit einem Stoppkurs bei 4,20 Euro abgesichert werden.
Mit Material von dpa-AFX