Nach zwei heftigen Verlusttagen dürfte die GameStop-Aktie höchstwahrscheinlich auch am Freitag ein Minus verzeichnen. Im vorbörslichen Handel notierte sie zwischenzeitlich bereits 20 Prozent tiefer, nachdem das Unternehmen einen Rückgang der vorläufigen Nettoumsätze im ersten Quartal gemeldet hatte.
GameStop gab bekannt, dass die vorläufigen Nettoumsätze im ersten Quartal zwischen 872 und 892 Millionen Dollar liegen werden. Im Vorjahresquartal erwirtschaftete das Unternehmen noch 1,24 Milliarden Dollar.
Noch Anfang der Woche waren die Privatinvestoren nach der Rückkehr von Roaring Kitty wie wild auf GameStop, AMC Entertainment und andere Meme-Aktien gesprungen. Doch die Euphorie ebbte ebenso schnell wieder ab, wie sie aufgekommen war. „Die Käufe von Einzelhändlern bei GameStop und AMC haben erheblich abgenommen“, erklärte Giacomo Pierantoni, Leiter der Datenabteilung bei Vanda Research.
„Es scheint mir, dass die Mini-Blase platzt“, sagte Pierantoni. „Wenn die Zuflüsse von einem exponentiellen Wachstumsmuster abweichen und schnell zurückgehen, deutet dies darauf hin, dass die Stimmung ziemlich fragil ist.“
Diese Tatsache zeigt sich auch im Chart von GameStop. Seit ihrem Wochenhoch bei 64,83 Dollar hat die Aktie allein bis zum Schlusskurs vom Donnerstag über 57 Prozent verloren. Beendet das Papier die Woche im niedrigen 20-Dollar-Bereich, würde der Verlust sogar auf über 60 Prozent ansteigen.
Das Meme-Aktien-Fieber, welches am Montag begonnen hat, ist bis zum Wochenende fast vollständig abgeklungen. Es könnte sich dabei wohl um eine der schnellsten Spekulationsblasen in der Geschichte des Kapitalmarktes handeln. Sämtliche Meme-Aktien haben weiterhin nichts mit verantwortungsvollem Vermögensaufbau zu tun, sondern sind einzig und allein eine Spielwiese für hartgesottene Zocker.