Vor einem Jahr attackierten Privatanleger professionelle Shortseller und sorgten weltweit für Aufsehen. Was ist vom „Wir gegen die“ geblieben?
War es Idealismus, eine „Wir gegen die“-Mentalität, Geldgier, purer Zufall oder von allem etwas? Im Januar 2021 trieb eine Gruppe von privaten Tradern wochenlang professionelle Shortseller vor sich her und fügte ihnen mit konzertierten Kaufaktionen bei in Schieflage geratenen Unternehmen Milliardenverluste zu. Die Aufmerksamkeit der über das Subreddit „WallStreetBets“ (wsb) organisierten Attacken war über die Wall Street hinaus global, die Kurssprünge bei den Aktien der von wsb als Ziel genannten Unternehmen gewaltig.
Binnen elf Handelstagen, vom 13. bis zum 28. Januar, explodierte zunächst der Kurs der US-Einzelhandelskette GameStop um mehr als 2.200 Prozent auf in der Spitze 483 Dollar. Für AMC Entertainment, den führenden Betreiber von Kinos in den USA, ging es in jener Zeit (und während einer weiteren Kaufwelle im Mai) um mehr als 850 Prozent in die Höhe, für den Haushaltsausstatter Bed, Bath & Beyond immerhin um 150 Prozent.
Doch was ist nach einem Jahr vom Hype um diese als „Meme-Aktien“ bezeichneten Werten geworden? Was aus dem Schlachtruf „To the Moon“, was aus den „Diamond Hands“? DER AKTIONÄR zieht eine zumindest in Teilen überraschende Bilanz.