Die aktuelle Baisse-Phase einiger Öl-Aktien erinnert sehr stark an die Talfahrt der Energieversorger in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts. Aufgrund der derzeitigen Wirtschaftskrise und der damit verbundenen, flauen Nachfrage droht bei Royal Dutch eine neue Abwärtswelle.
Große Kursfantasie dürften die Investoren bei Royal-Dutch Shell in den vergangenen Jahren nicht unbedingt erwartet haben. Dafür fand man es aber in Zeiten schwankungsfreudiger Aktienmärkte und der Nullzinspolitik der Notenbanken schon sexy, als konservativer Anleger mit einer attraktiven Dividendenrendite versorgt zu werden. Die ist mit aktuell 4,3 % bei dem britisch-niederländischen Konzern auch gegeben. Doch bei sinkenden Kursen hört die Attraktivität dann auf.
Denn Anfang März 2020 hat die Aktie eine 18 Jahre andauernde Seitwärtsspanne zwischen 17 und 31 Euro nach unten verlassen und damit ein neues Verkaufssignal geliefert. Die neue, untere Orientierungsmarke lautet nun 10,67 Euro. Zwei Versuche, im April und Juni mit einem Rebreak in die alte Handelsspanne zurückzukehren, scheiterten.
Infolgedessen deutet sich ein baldiger Test des Allzeittiefs von Mitte März an. Aufgrund der relativen Schwäche des Wertes zum Gesamtmarkt und bärischer Signale im Indikatorenbild ist noch nicht von einer Bodenbildung auszugehen. Wird das bisherige Allzeittief unterschritten, geht es rasch abwärts in Richtung neuer Tiefs um 8,50 Euro.
Das Chartbild von Royal-Dutch lässt die Bären frohlocken. Ein Ende der diesjährigen, steilen Talfahrt ist noch nicht in Sicht.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Shell.