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Fresenius-Tochter FMC auf Tauchstation: Warnschuss von den Aktionären

Fresenius-Tochter FMC auf Tauchstation: Warnschuss von den Aktionären
Foto: Börsenmedien AG
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Marion Schlegel 17.05.2019 Marion Schlegel

Nach einem millionenschweren Vergleich wegen Korruptionsermittlungen in den USA haben Aktionäre die Führung des Dialysekonzerns Fresenius Medical Care (FMC) abgestraft. Auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Frankfurt entlasteten die Anteilseigner den Vorstand um Chef Rice Powell mit nur knapper Mehrheit von 56,8 Prozent. Der Aufsichtsrat von Fresenius Medical Care kam auf 52,3 Prozent der Stimmen. Üblich sind auf Aktionärstreffen Quoten von 90 Prozent und mehr. Die Abstimmungen haben keine rechtlichen Folgen, die Aktionäre drücken damit aber ihr Vertrauen in die Führung aus.

Dem Agrarchemiekonzern Bayer hatten die Investoren bei der Hauptversammlung im April einen noch deutlicheren Denkzettel verpasst: Sie haben den Bayer-Vorstand Werner Baumann nicht entlastet.

FMC hatte im März einen Vergleich über umgerechnet 206 Millionen Euro akzeptiert, um Ermittlungen wegen angeblicher Schmiergeldzahlungen in Amerika beizulegen. Die US-Justizbehörden und die Börsenaufsicht SEC hatten den Konzern beschuldigt, an einem Korruptionskomplott zur Bestechung von Entscheidungsträgern in der Gesundheitsbranche und Regierungsvertretern in mehreren Ländern teilgenommen zu haben.

Ein FMC-Sprecher sagte, Grund für die knappen Abstimmungsmehrheiten sei eine Empfehlung des mächtigen US-Stimmrechtsberaters ISS. Er habe geraten, die Verwaltung wegen der früheren Ermittlungen der Amerikaner nicht zu entlasten. Einige Großanleger seien dem offenbar gefolgt. Der Medizinkonzern Fresenius, der rund 30 Prozent der FMC-Aktien hält, habe bei dem Votum nicht mit abstimmen dürfen. "Wir sehen für die Empfehlung von ISS keine sachliche Grundlage", erklärte der Sprecher. Die Ermittlungen betrafen Vorgänge aus länger zurückliegenden Geschäftsjahren. FMC habe die US-Behörden schon 2012 freiwillig über selbst eingeleitete Untersuchungen informiert und in den vergangenen Jahren interne Kontrollen verbessert.

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FMC hatte 2018 den bereinigten Konzerngewinn um zwei Prozent auf 1,19 Milliarden Euro gesteigert. Jedoch hatte der Konzern sowohl die Ziele für 2018 als auch die mittelfristigen Erwartungen korrigieren müssen, da die Geschäfte nicht so gut liefen wie erwartet.

Die Aktie von FMC rutscht zum Wochenschluss im Zuge des heutigen knappen Entscheids deutlich ab. Zuletzt bereits war das Papier wieder unter die 200-Tage-Linie zurückgefallen, was ein klares Warnsignal ist. Mit dem heutigen Rutsch auch unter die Marke von 70 Euro liefert das Papier ein weiteres negatives Signal. Anleger sollten in jedem Fall den Stopp bei 59 Euro beachten.

(Mit Material von dpa-AFX)

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