Der Gesundheitskonzern Fresenius kann auf ein starkes drittes Quartal 2023 zurückblicken. Die Umbau- und Sparmaßnahmen, die Firmenlenker Michael Sen in die Wege geleitet hat, entfalten erste Wirkungen. Mit Blick auf das Gesamtjahr werden die Bad Homburger nun beim Ergebnis optimistischer. Die Aktie gewinnt deutlich und setzt sich an die Spitze des deutschen Leitindex.
Das um Wechselkurs- und Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Steuern und Zinsen (bereinigtes EBIT) soll im laufenden Geschäftsjahr nun etwa stabil bleiben. Zuvor hatte der DAX-Konzern im schlimmsten Fall mit einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich gerechnet.
Im vergangenen Quartal kletterte der Umsatz konzernweit im Vergleich zum Vorjahr um moderate zwei Prozent auf knapp 5,52 Milliarden Euro, was im Rahmen der Erwartungen lag. Das bereinigte Betriebsergebnis fiel mit einem Plus von acht Prozent auf 519 Millionen Euro besser aus als von Analysten prognostiziert.
Unter dem Strich rutschte Fresenius wegen eines Bewertungseffektes durch bestimmte Rechnungslegungsvorschriften ins Minus mit 406 Millionen Euro nach plus 321 Millionen Euro vor einem Jahr. Dies resultiert aus der anstehenden Dekonsolidierung der Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care (FMC), die Sen und sein Team für Mitte Dezember in Aussicht stellen.
Zuletzt ist die Aktie von Fresenius primär aus zwei Gründen unter Druck geraten. Zum einen hat ein Studienerfolg von Novo Nordisk mit Ozempic (Semaglutid) bei Nierenleiden für Verunsicherung gesorgt. Ebenfalls Sorgenfalten bereitet der potenzielle Ausfall der Dividende im kommenden Jahr. Hintergrund: Der Konzern hat Energiehilfen in Anspruch genommen, wodurch die Ausschüttung nun entfallen könnte. Laut Sen gibt es diesbezüglich noch keine Entscheidung.
Fresenius hat ein erfreuliches Zahlenwerk zum dritten Quartal vorgelegt. Weitere Verkäufe von Unternehmensanteilen, die Sen erneut in Aussicht gestellt hat, sollten dazu beitragen, die hohe Nettoverschuldung zu reduzieren. Auch die Dekonsolidierung von FMC begrüßt DER AKTIONÄR. Die Aktie bleibt ein Kauf für Anleger mit Weitblick.
(Mit Material von dpa-AFX)