Die exponentiellen 200-Tage-Linie hat die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) einmal mehr ausgebremst. Die Papiere der Dialysetochter von Fresenius sanken am Dienstag nach skeptischen Analystenstimmen um 3,3 Prozent auf 36,32 Euro. Damit ist FMC sie vor Henkel und Vonovia gegen Mittag der stärkste Verlierer des Tages im DAX.
Ein Kurssprung im Februar über 42 Euro nach Quartalszahlen und Nachrichten zur künftigen Struktur von Fresenius und FMC hatte sich bereits zuvor schnell als Strohfeuer erwiesen.
Analyst Rajesh Kumar von der britischen Bank HSBC stufte die FMC-Papiere nun in einer Branchenstudie zum europäischen Medtech-Bereich auf "Reduce" ab, mit einem Kursziel von 33 Euro. Eine einfachere Konzernstruktur könnte zwar für mehr Agilität und höhere Attraktivität für die Minderheitsaktionäre sorgen, so Kumar. Fundamental bleibe die Lage aber angespannt, denn die Erstattungen für Dialysebehandlungen dürften auf absehbare die Kosten wohl nicht decken.
Auch Lisa Bedell Clive von Bernstein Research äußerte sich in ihrer Sektorstudie skeptisch. Sie sprach von einem "Cocktail aus Gegenwind" für FMC im Jahr 2023. Auch sie hofft aber auf Besserung durch die Neuaufstellung. Die Expertin votiert beim Kursziel 39,50 Euro mit "Market-Perform".
Ab dem 20. März werden FMC nicht mehr zum DAX gehören, sondern zum MDAX. In die erste Börsenliga steigt dafür Rheinmetall auf (DER AKTIONÄR berichtete: „Rheinmetall im DAX, FMC steigt ab – auch Hensoldt und Jenoptik rücken vor“).
DER AKTIONÄR sieht die Fresenius-Gruppe insgesamt auf einem guten Weg, noch ist aber einiges zu bewältigen. Anleger bleiben bei Fresenius und der Tochter FMC investiert, sichern ihre Positionen aber mit Stopps bei 20,00 Euro (Fresenius) beziehungsweise 30,00 Euro (FMC) nach unten ab. Wichtig wäre, dass möglichst bald die 40-Euro-Marke geknackt werden kann.