Fresenius macht Fortschritte bei seinem Geschäft mit Biotech-Nachahmer-Medikamenten (Biosimilars). Wie der Konzern am Mittwochabend mitteilte, hat die Tochter Fresenius Kabi für den Rheuma-Blockbuster Humira – das umsatzstärkste Medikament der Welt – die Zulassung in der EU erhalten. Die Europäische Kommission erteilte die Freigabe für das Mittel mit dem Markennamen Idacio für alle Anwendungsgebiete des Referenzproduktes, so Fresenius. Idaco ist gleichzeitig das erste zugelassene Molekül aus dem Biosimilar-Portfolio von Kabi. Das Geschäft mit biopharmazeutisch hergestellten Nachahmer-Medikamenten hatte die Gesellschaft 2017 vom Darmstädter Merck-Konzern übernommen und damit ein neues Geschäftsfeld erschlossen. Merck ist nach wie vor über umsatzbezogene Zahlungen an den Biosimilars-Erfolgen von Fresenius beteiligt.
Im Oktober war der Patentschutz für Humira vom US-Pharmakonzern Abbvie in Europa abgelaufen. Seitdem sind bereits einige Konkurrenten wie Mylan, Biogen, Amgen oder Novartis mit Nachahmerprodukten auf den Markt gedrängt. In den USA hat Abbvie noch „Schonfrist“. Hier dürften erst ab 2023 Nachahmer-Medikamente auf den Markt drängen.
Auch wenn Fresenius nicht der erste Konzern war, der ein Nachahmer-Medikament für Humira in den EU auf den Markt bringen konnte, ist dies dennoch ein Meilenstein. Dementsprechend positiv reagierte die Aktie am Mittwoch. Fresenius ging mit einem Plus von 2,4 Prozent aus dem Handel. Damit gelang auch der Sprung auf ein neues Jahreshoch. Der Weg ist nun frei in Richtung des nächsten wichtigen Widerstands in Form der 200-Tage-Linie. Anleger, die der Empfehlung des AKTIONÄR im vergangenen Jahre gefolgt sind, ein Abstauberlimit bei Fresenius zu legen, können sich nun bereits über Gewinne von gut 16 Prozent freuen. Der Stopp zur Absicherung sollte nun auf 42 Euro nachgezogen werden.