Nach dem massiven Kursverfall der vergangenen Wochen meldet sich der Gesundheitskonzern Fresenius am heutigen Mittwoch mit einem deutlichen Kurssprung zurück. Die Aktie gewinnt mehr als fünf Prozent auf 43,07 Euro und ist damit vor Wirecard und Lufthansa der mit Abstand beste Wert des Tages im DAX. Für deutlichen Aufwind sorgte eine Kaufempfehlung aus dem Hause Goldman Sachs. Veronika Dubajova, Analysten der US-Bank, hat zwar das Kursziel für die Aktie von Fresenius von 61 auf 52 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch von „Neutral“ auf „Buy“ erhöht. Im Vergleich zum aktuellen Kurs bedeutet dies weiteres Potenzial von gut 20 Prozent.
Ihre Kaufempfehlung stützt die Analystin auf die Bewertung. Die Aktie sei so günstig wie seit 2012 nicht mehr und bewege sich mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 12,2 für 2019 klar unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt von 2014 bis 2018, der bei 19,8 lag. Dabei haben sich die Aussichten gar nicht so stark eingetrübt. Dubajova rechnet für 2019 bis 2022 mit 5,3 Prozent organischem Umsatzwachstum für Fresenius ohne Berücksichtigung der Klinikkette Helios. Das wäre nicht so viel weniger als die 5,9 Prozent der vergangenen fünf Jahre. Und auch beim operativen Gewinn zeigt Dubajova durchaus Zuversicht. Hier erwartet die Analystin einen Anstieg von 5,1 Prozent im Vergleich zum historischen Schnitt von 5,6 Prozent. Dabei hat die Analystin auch die jüngsten Schwierigkeiten bei der Tochter Helios berücksichtigt. Ihre Schätzungen für die kommenden Jahre liegen daher deutlich unter denen des historischen Durchschnitts. Herausforderungen wie eine vorgegebene Untergrenze für Pflegepersonal an Krankenhäusern seien aber mehr als ausreichend eingepreist.
DER AKTIONÄR ist vor Kurzem mit einem Abstauberlimit bei der Aktie von Fresenius eingestiegen. Aus charttechnischer Sicht ist nun vorerst Platz für eine Erholungsbewegung bis in den Bereich von 47 Euro. Anleger sichern ihre Position mit einem auf 37,80 Euro nachgezogenen Stopp nach unten ab.