War Fresenius noch am Mittwoch der mit Abstand stärkste Wert im DAX, ist die Aktie heute ganz am Ende der Liste zu finden. Der Titel verliert 2,7 Prozent auf 41,23 Euro. Doch diese Bewegung ist nicht ungewöhnlich. Die Aktie arbeitet derzeit an einer Bodenbildung. Zuvor war das Papier massiv unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen bekannt gab, seine bisherigen Mittelfristziele wegen der zuletzt schwächeren Geschäftsentwicklung und hoher Investitionen im kommenden Jahr nicht erreichen zu werden. Bereits Mitte Oktober hatte sich der Konzern nach Enttäuschungen bei einigen seiner Töchter weniger optimistisch für das laufende Jahr gezeigt, was zum Start der Abwärtsbewegung geführt hatte.
Das zwischenzeitliche Minus seit Oktober betrug zeitweise mehr als 45 Prozent. Die negativen News sind mittlerweile im Kurs eingepreist. Das sehen auch die Analysten der Privatbank Berenberg so, die für die Aktie eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 70,95 Euro ausgesprochen haben. Mit dem jüngsten Kurssturz seien die Sorgen um die weitere Entwicklung des Medizinkonzerns inzwischen mehr als eingepreist, so Analyst Tom Jones. Anleger brauchten nun Geduld, denn es sei nicht eine Frage des "ob", sondern des Zeitpunkts, zu dem das Krankenhausgeschäft wieder zurück zu nachhaltigem operativen Wachstum finde. 2019 werde sicherlich ein mittelmäßiges Jahr, auch weil die Tochter Kabi mit einem starken Vorjahr zu kämpfen habe.
Die Analysten der NordLB raten ebenfalls zum Kauf mit einem Kursziel von 58 Euro. Analyst Holger Fechner in einer Studie zu Fresenius: Anders jedoch als die deutlich negative Kursreaktion vermuten lasse, drohe aber nur eine zwischenzeitliche Gewinnstagnation und kein Gewinneinbruch.
DER AKTIONÄR hatte vor Kurzem ein Abstauberlimit bei 45 Euro für Fresenius am Markt platziert. Dieses wurde im Zuge der jüngsten Korrektur erreicht. Anleger sichern die bestehende Position mit einem Stopp bei 36 Euro nach unten ab.