Der deutsche Biosimilar-Spezialist Formycon kann eine weitere Zulassung für sein Lucentis-Biosimilar (FYB201) verbuchen. Trotz des anhaltend positiven Newsflows will der Biotech-Nebenwert allerdings noch nicht so recht Fahrt aufnehmen, die Aktie läuft erneut eine wichtige charttechnische Unterstützungszone an.
So hat zum Start in die neue Handelswoche die Biotech-Gesellschaft die Marktzulassung in Saudi-Arabien durch die dort zuständige Gesundheitsbehörde Saudi Food & Drug Authority erhalten. Nach der erfolgreichen Markteinführung in Jordanien im vergangenen Jahr und mit dem Gewinn des staatlichen NUPCO-Tenders in Saudi-Arabien, werde FYB201 damit voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2024 in einem weiteren Land der MENA-Region verfügbar sein. so Formycon weiter.
Zuständig für den Vertrieb im Nahen Osten und Nordafrika (MENA) ist MS Pharma. Der Partner wird das Lucentis-Biosimilar fortan unter dem Handelsnamen Ravegza in Saudi-Arabien vertreiben. Das Biosimilar kommt zur Behandlung von Patienten mit altersbedingter neovaskulärer (feuchter) Makuladegeneration (nAMD) und weiteren schwerwiegenden Augenerkrankungen zum Einsatz.
Das Augenheilmedikament Lucentis hat bereits Mitte 2020 das Basispatent in den USA verloren, womit sich der Markt für die günstige Biosimilar-Konkurrenz geöffnet hat. Im August 2022 erhielt Formycon die Vertriebszulassung von der FDA für sein Lucentis-Biosimilar, welches dort unter dem Handelsnamen CIMERLI zur Verfügung steht. Zunächst hatte der deutsche Biosimilar-Entwickler den Vertrieb mit Coherus Biosciences in den USA forciert. Vor Kurzem veräußerten die Amerikaner allerdings das Asset an Sandoz.
"Die Reputation und das Know-how von Sandoz als etabliertes pharmazeutisches Unternehmen sind unbestreitbar und wir betrachten sie als einen verlässlichen Partner im Biosimilar-Markt und für die Zukunft von CIMERLI in den USA. Für uns entstehen nach derzeitigem Ermessen durch diese Transaktion keine vertraglichen Veränderungen und wir werden weiter an der positiven Entwicklung dieses Biosimilars partizipieren", so Formycon-CFO Enno Spillner gegenüber dem AKTIONÄR zum Deal zwischen Coherus und Sandoz.
Der Newsflow von Formycon bleibt positiv und die Aktie langfristig aussichtsreich. Aus charttechnischer Sicht ist hingegen wichtig, dass der Nebenwert die breite Unterstützungszone bei 46 Euro nachhaltig verteidigen kann. Mutige Anleger können darauf setzen, dass der Support hält und die Aktie wieder nach oben dreht. Wichtig: Ein Stopp bei 40 Euro sichert nach unten ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Formycon.