Der US-Autobauer Ford hat am gestrigen Mittwoch nach Börsenschluss seine Ergebnisse für das erste Quartal veröffentlicht. Auch wenn die Zahlen eher moderat ausfielen, fällt eines auf: Die schwache Nachfrage nach Elektroautos belastet den Autobauer. Die Anleger honorierten das Ergebnis dennoch und schickten die Aktie nachbörslich um drei Prozent nach oben.
Ford erzielte einen bereinigten Gewinn je Aktie von 49 Cent nach 63 Cent im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt mit 42 Cent gerechnet. Der Umsatz verfehlte dagegen die Erwartungen der Analysten. Er stieg im Vergleich zum Vorjahr nur um 2,1 Prozent auf 39,89 Milliarden Dollar, Analysten hatten mit 40,10 Milliarden Dollar gerechnet. Die Jahresprognose von zehn bis zwölf Milliarden Dollar Gewinn vor Zinsen und Steuern werde voraussichtlich am oberen Ende der Spanne liegen, teilte das Unternehmen mit.
Allerdings hat Ford mit einem Problem zu kämpfen, das CEO Jim Farley als "große Belastung nicht nur für Ford, sondern für unsere gesamte Branche" bezeichnete: die Produktion von Elektroautos.
Der Autohersteller verzeichnete im ersten Quartal einen operativen Verlust von 1,3 Milliarden Dollar für seine EV- und Software-Sparte. Insgesamt rechnet die Geschäftsführung für das Gesamtjahr mit einem Vorsteuerverlust von 5 bis 5,5 Milliarden Dollar.
Kurzfristig haben Hybridfahrzeuge für Ford oberste Priorität, um den Kunden den Einstieg in eine batteriebetriebene Zukunft zu erleichtern. Der Autokonzern plant, den Hybridabsatz in diesem Jahr um 40 Prozent zu steigern und in den kommenden Jahren zu vervierfachen. Farley sagte, er habe einige der EV-Ambitionen von Ford zurückgeschraubt, um besser auf die Verbrauchernachfrage reagieren zu können.
Auch wenn die schwache Nachfrage nach Elektroautos das Unternehmen belastet, läuft es doch insgesamt gut. Damit hat sich auch das charttechnische Bild wieder etwas aufgehellt. Investierte Anleger bleiben dabei.