Das ging schnell! Charttechnisch stehen die Zeichen auf Bodenbildung, hatte DER AKTIONÄR bereits Anfang März festgestellt. Doch angesichts höherer Kosten und Investitionen und verhaltener Kursziele blieb abzuwarten, wohin die Reise geht. Inzwischen ist die Antwort klar: Mehr als 20 Prozent konnte die Fielmann-Aktie in den vergangenen Wochen hinzugewinnen.
Diese Entwicklung hat nicht nur damit zu tun, dass defensive Wachstumswerte derzeit ohnehin recht beliebt an der Börse sind. In der zurückliegenden Handelswoche kamen zudem die Quartalszahlen von Fielmann gut an. Das Unternehmen hat nach einem guten ersten Quartal einen deutlichen Umsatz-, Margen- und Gewinnanstieg in Aussicht gestellt.
Fielmann hat zwar die Preise gesenkt, was die Marge belastet, aber gleichzeitig dazu geführt hat, dass das Unternehmen seine führende Marktposition verteidigen konnte. Der Umsatz stieg zuletzt um fünf Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Das Ebitda fiel auf 396 Millionen Euro (minus 14 Prozent). Künftig sollen sich aber unter andere Sparmaßnahmen positiv auswirken. Letztendlich werden für das laufende Jahr sieben bis zehn Prozent Umsatzplus in Aussicht gestellt. Neun bis 21 Prozent sollen es beim Ebitda sein.
Hauck Aufhäuser stufte die Fielmann-Aktie nach den Zahlen von „Verkaufen“ auf „Halten“ auf und erhöhte das Kursziel um 61 Prozent von 25 auf 41 Euro. Gelobt wurde der optimistische Ausblick. Außerdem habe sich Fielmann relativ gut durch das schwierige Konsumumfeld manövriert. Plus 16 Prozent bei den Personalkosten seien die erwartete Verschärfung. Dafür habe Fielmann aber im Optiker-Bereich Marktanteile hinzugewonnen und werde voraussichtlich auch in den kommenden Quartalen gute Nachrichten haben.
Fielmann hat seine Kunden offenbar bei der Preis-Leistung überzeugt – und die Anleger sind offenbar wieder vom Unternehmen überzeugt. Bei den Aussichten ist das auch kein Wunder. Wer investiert ist, bleibt dabei. Ein Neueinstieg drängt sich nach dem Lauf der vergangenen Wochen aber nicht unmittelbar auf.