Die Aktie des Luxusauto-Herstellers Ferrari hat nach den Zahlen für das erste Quartal eine Korrektur aufs Parkett gelegt. Zeit zum Einstieg?
Ferrari hat für das erste Quartal erneut erstklassige Zahlen vorgelegt. Der Umsatz kletterte um elf Prozent auf 1,59 Milliarden Euro, der um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen legte 13 Prozent auf 605 Millionen Euro zu. In den ersten drei Monaten lieferte Ferrari 3.560 Fahrzeuge aus, sieben weniger als im Vorjahreszeitraum. Damit lag der Luxusauto-Hersteller im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Goldman Sachs beließ im Anschluss an die Zahlen das Kursziel für Ferrari auf 394 Euro. Das erste Quartal des Sportauto-Herstellers habe den Erwartungen weitgehend entsprochen, schrieb Analyst George Galliers in einer Studie.
Die Schweizer Großbank UBS dagegen bestätigte ihre Kaufempfehlung für die Aktie. Analyst Robert Krankowski hob die defensiven Qualitäten der Papiere innerhalb des Sektors hervor. „Ferrari ist unserer Meinung nach eine der besten Möglichkeiten, sich in einem sich verlangsamenden Umfeld in Luxusgütern zu engagieren." Sein Kursziel lautet 448 Euro.
Purosangue wird die Marge weiter ankurbeln
Aktuell fährt Ferrari rund 38 Prozent Brutto-Marge ein. 40 Prozent könnten es bereits 2025 sein. Dazu beitragen werden neue Modelle wie etwa der Purosangue, dem SUV im Portfolio von Ferrari. Mit dem Purosangue hat Ferrari das am schnellsten wachsende Segment der Luxusautos betreten. Der Purosangue wurde im September offiziell vorgestellt und liegt mit einem Preis von 390.000 Euro über dem des Rolls-Royce Cullinan, der bei 310.000 Euro beginnt. Der Lamborghini Urus startet bei 225.000 Euro, der Bentley Bentayaga liegt bei 220.000 Euro. Die Experten von Bloomberg Intelligence sehen ein Marktpotenzial von insgesamt 20.000 Super-Luxus-SUVs pro Jahr. Der Absatz des Puronsangue wird auf 3.500 Einheiten pro Jahr geschätzt.
Darüber hinaus ist der Vorstandsvorsitzende Benedetto Vigna bestrebt, seine 12-Zylinder-Motoren in die elektrische Welt zu bringen. Das Unternehmen plant die Vorstellung seines ersten vollelektrischen Autos im Jahr 2025. Bis 2026 sollen 60 Prozent aller Ferrari-Modelle mit einem Hybrid- oder einem reinen Elektroantrieb ausgestattet sein.
Die Aktie ist mit einem KGV von 52 und einem KUV von knapp 10 bereits sportlich bewertet. Der aktuelle Rücksetzer vom Hoch von rund 7 Prozent bietet allerdings eine neue Einstiegsmöglichkeit. Luxus ist und bleibt en vogue. Ferrari profitiert von der steigenden Anzahl an Millionären. Die Produkte sind einzigartig und bescheren dem Unternehmen Bruttomargen von fast 40 Prozent. Diese könnten in Zukunft noch weiter klettern, da die Hybrid-Modelle und Elektro-Supercars positiv zum Preis-Mix beitragen sollten. Mittelfristig sind Kurse von 450 Euro machbar.