Ferrari lieferte in den letzten Quartalen kontinuierlich gute Zahlen. Neue Modelle sollen die Margen weiter in die Höhe treiben. Die kanadische RBC sieht für die Aktie trotz der Rally in den letzten zwölf Monaten weiteres Potenzial.
Die RBC sieht für die Aktie des Luxusauto-Herstellers Potenzial bis 463 Euro. Die Aktien befinden sich weiter auf der Auswahlliste "Top 30 Global Ideas" für 2024. Der Erfolg der Neueinführungen von Fahrzeugen wie dem Roma und dem Purosangue dürfte es dem Sportwagenhersteller ermöglichen, in neue Bevölkerungsschichten und den bedeutenden chinesischen Markt für Luxusautos einzudringen, schrieb Analyst Tom Narayan in einer Studie. Ferrari werde seine Produktion wohl drastisch ausbauen.
448 Euro Kursziel sehen die Experten der UBS. „Ferrari ist unserer Meinung nach eine der besten Möglichkeiten, sich in einem sich verlangsamenden Umfeld in Luxusgütern zu engagieren“, so Analyst-Robert Krankowski.
Purosangue wird die Marge weiter ankurbeln
Die Experten von Bloomberg Intelligence gehen davon aus, dass Ferrari bereits im Jahr 2025 die Schallmauer von 40 Prozent Marge knacken wird. Aktuell fährt Ferrari rund 38 Prozent ein. Dazu beitragen werden neue Modelle wie etwa der Purosangue, dem SUV im Portfolio von Ferrari. Mit dem Purosangue hat Ferrari das am schnellsten wachsende Segment der Luxusautos betreten. Der Purosangue wurde im September offiziell vorgestellt und liegt mit einem Preis von 390.000 Euro über dem des Rolls-Royce Cullinan, der bei 310.000 Euro beginnt. Der Lamborghini Urus startet bei 225.000 Euro, der Bentley Bentayaga liegt bei 220.000 Euro. Die Experten von Bloomberg Intelligence sehen ein Marktpotenzial von insgesamt 20.000 Super-Luxus-SUVs pro Jahr. Der Absatz des Puronsangue wird auf 3.500 Einheiten pro Jahr geschätzt.
Der Vorstandsvorsitzende Benedetto Vigna ist bestrebt, seine 12-Zylinder-Motoren in die elektrische Welt zu bringen. Das Unternehmen plant die Vorstellung seines ersten vollelektrischen Autos im Jahr 2025. Bis 2026 sollen 60 Prozent aller Ferrari-Modelle mit einem Hybrid- oder einem reinen Elektroantrieb ausgestattet sein.
Bei den Stromern setzt Ferrari auch auf Partner SK On. SK On ist bereits seit mehreren Jahren ein Zulieferer von Ferrari und liefert die Batterie für den SF90 Stradale Plug-in-Hybrid, der 2019 enthüllt wurde.
Luxus ist und bleibt en vogue. Ferrari profitiert von der steigenden Anzahl von Millionären. Die Produkte sind einzigartig und bescheren dem Unternehmen Bruttomargen von fast 40 Prozent. Diese könnte in Zukunft noch weiter klettern. Die Hybrid-Modelle und Elektro-Supercars könnten positiv zum Preis-Mix beitragen. Die Aktie ist mit einem KGV von 52 und einem KUV von knapp 10 jedoch bereits extrem sportlich bewertet. Neueinsteiger warten einen Rücksetzer ab. Mittelfristig sind Kurse von 450 Euro machbar.