Trotz Rezessionsrisiken und der jüngsten Turbulenzen in Teilen des Finanzsektors sind die großen US-Banken JPMorgan Chase, Citigroup und Wells Fargo gut ins neue Jahr gestartet. Die Geldhäuser profitieren vom Kurs der Notenbank Fed, deren Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation die Kreditvergabe deutlich lukrativer macht.
Der Branchenführer JPMorgan verdiente im ersten Quartal rund 12,6 Milliarden Dollar und damit 52 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Freitag in New York mitteilte. Bei Anlegern kam dies gut an, die Aktie ist mit einem Plus von 7,5 Prozent der Top-Gewinner des Tages im Dow Jones, gefolgt von Goldman Sachs mit plus 1,3 Prozent.
Der Zinsüberschuss des größten US-Geldhauses JPMorgan sprang um fast die Hälfte auf 20,8 Milliarden Dollar nach oben. Die gesamten verwalteten Erträge wuchsen dadurch um ein Viertel auf über 39,3 Milliarden Dollar an. Mit ihren Zahlen übertraf die Bank die durchschnittlichen Erwartungen von Analysten. Nachdem die Zusammenbrüche der kleineren US-Regionalbanken Silicon Valley Bank und Signature Bank im März für Unruhe gesorgt hatten, verzeichnete JPMorgan zudem einen leichten Anstieg der Einlagen. Verunsicherte US-Kunden brachten ihr Geld zu größeren Banken, die als systemrelevant gelten und strikter reguliert werden.
Allerdings rüsten sich auch Großbanken wie JPMorgan, die von Aufsichtsbehörden als gut kapitalisiert eingestuft werden, für einen Abschwung. Im ersten Quartal legte die Großbank knapp 2,3 Milliarden Dollar für drohende Kreditausfälle zurück, mehr als eineinhalb Mal so viel wie im Vorjahreszeitraum.
Auch JPMorgans Konkurrent Citigroup verdiente zum Jahresbeginn dank höherer Zinseinnahmen gut. Das Nettoergebnis legte in den drei Monaten bis Ende März im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 4,6 Milliarden Dollar zu, wie das Geldhaus am Freitag in New York mitteilte. Insgesamt wuchsen die Erträge um zwölf Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar. Damit übertraf Citi die Erwartungen. Die Aktie steigt im frühen Handel um fast vier Prozent.
Sowohl JPMorgan als auch die Citigroup sind laufende Empfehlungen des AKTIONÄR. Dabeibleiben, bei JPMorgan können Mutige auf dem aktuellen Niveau durchaus nachkaufen.
(Mit Material von dpa-AFX)