Das Protokoll der letzten Fed-Sitzung hat es in sich. Die US-Notenbanker überlegen offenbar, die Zügel bei der Geldpolitik noch weiter zu straffen. Konkret geht es dabei um den Bilanzabbau. Technologieaktien tauchten in der Folge ab. Eine andere Branche sollte hingegen davon profitieren.
Neben den Leitzinsen haben die Notenbanker bei der Zinswende ihren Fokus auf die Bilanz. Wird diese abgebaut, wirkt das ebenfalls restriktiv – wie eine Leitzinserhöhung. Kaufte die Fed bis vor Kurzem für 120 Milliarden Dollar Anleihen pro Monat, so sollen nach diesen neuen Überlegungen nun 95 Milliarden verkauft werden. Das könnte bei der nächsten Sitzung im Mai beschlossen werden.
Die Fed könnte doppelt so schnell wie 2017 die Bilanz abschmelzen. Allerdings sind nun die Inflationsraten deutlich höher und hartnäckiger. Zweistellige Teuerungsraten sind nicht mehr undenkbar. Hochbewertete Aktien aus bestimmten Branchen könnten dadurch unter die Räder geraten. Doch es gibt auch potenzielle Gewinner.
Wells Fargo gehört zu den historischen Profiteuren einer Zinswende. Die Bankaktie ist mit einem 2022er-KGV von 12 bewertet, der Schnitt der letzten zehn Jahre liegt bei 15. Im laufenden Jahr konnte sich der Wert immerhin mit einer schwarzen Null bei der Performance halten. Große Indizes wie der S&P 500 notieren dagegen deutlich im Minus.
Steigende Zinsen würden für Wells Fargo nicht nur zusätzliche Milliardenerträge bedeuten. Die Rendite bei neuen Anlagen des eigenen Portfolios würde so über die Jahre anziehen. Ein rascherer Abbau der Fed-Bilanz wirkt indirekt wie eine noch schnellere Zinswende. Wells Fargo ist neben Bank of America unter den Großbanken der Favorit. Anleger nutzen den Rücksetzer zum Einstieg. Der Stopp liegt bei 36,00 Euro.