Bier oder Limo, Chips, Popcorn stehen parat, der Tablet-Akku ist bei 100 Prozent. Alles klar für den vollen Genuss von "Fallout", der neuen Serie auf Amazon Prime, die von Millionen Gaming-Fans sehnsüchtig erwartet wurde. Streaming-Highlights wie "Fallout" dürften für Amazon einen doppelten positiven Effekt haben.
Amazon-Prime-Kunden können die Serie seit Mittwoch (Start in Deutschland war Donnerstagnacht um 3 Uhr) ansehen. Der englische Trailer wurde auf Youtube bereits 18 Millionen angeklickt, bei Google Trends kam die Serie zuletzt auf den Höchstwert 100. Auf X wird "Fallout" heiß diskutiert, die allermeisten sind begeistert. Ein User schreibt: „So macht man aus einem Videospiel eine Serie!“ Ein anderer kommentiert: „Ich habe Fallout gerade zu Ende gesehen. Ich bin seit 20 Jahren ein Fan der Videospiele und ich muss sagen: Ich liebe die Serie!“
Auch die Urteile in der Presse fallen top aus. Auf Rotten Tomatoes sind aktuell 93 Prozent der Kritiker positiv gestimmt.
Der Start der Videospielserie war 1997 – seitdem wurden die Games zig Millionen Mal verkauft. Die Handlung spielt in der Zukunft, in der die Welt nach dem Atomkrieg fast komplett zerstört ist. Einige Übriggebliebene leben im Atombunker, auch Vaults (Tresore) genannt. Irgendwann ist die Rückkehr nach draußen unvermeidlich – und ein spannendes Abenteuer mit vielen schrägen Charakteren beginnt.
Zum Start der Serie hat Amazon extra eine Homepage freigeschaltet. Dort können die Fans (allerdings nur in den USA) viele Goodies gewinnen – unter anderem 10.000 Dosen mit Bohnen und Mais als Vorrat, falls es zur Apokalypse kommt.
Die Produktionskosten für die zweite Staffel der Serie liegen laut Medienberichten bei 153 Millionen Dollar, wobei der Konzern aber offenbar 25 Millionen Dollar an Subventionen bekommen hat. Die Kosten für die erste Staffel sind unbekannt, billig dürfte die Herstellung aber auch nicht gewesen sein. Trotzdem sollten sich solche Investitionen für Amazon lohnen, denn zum einen bringen Serien wie "Fallout" dem Konzern neue Nutzer und hält alte bei der Stange. Das treibt die E-Commerce-Einnahmen an, denn Prime-Nutzer bestellen im Schnitt knapp 2,5-mal so viel bei Amazon wie gewöhnliche Kunden.
Zum anderen macht ein solcher Content Prime Video für Werbekunden hochattraktiv. Aktuell schätzen die Analysten für 2024 noch mit drei Milliarden Dollar Werbeeinnahmen bei Prime Video. Gut möglich, dass sich diese Schätzung als konservativ erweist.
Amazon ist und bleibt eine Maschine in Sachen Kundengewinnung und -bindung. Zudem wächst der Konzern weiter stark bei Werbung, was Amazon stattliche Margen von geschätzt 40 Prozent (EBITDA) beschert. Die Aktie, die seit der Empfehlung des AKTIONÄR vor einem Jahr 92 Prozent zugelegt hat, bleibt ein Kauf.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte:
Aktien, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR-Depot".
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Amazon.