Facebook: Whistleblowerin packt aus

Facebook: Whistleblowerin packt aus
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04.10.2021 ‧ Benedikt Kaufmann

In einem Interview des investigativen TV-Nachrichtenmagazins 60 Minutes hat die Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen noch einmal gegen das Soziale Netzwerk nachgelegt. Sie klagt den Internet-Giganten an, Profite über die Verhinderung von Fake-News oder Hassreden zu stellen.

Vor zwei Wochen hat das Wall Street Journal über die sensiblen Facebook-Dokumente berichtet, worin es unter anderem hieß, dass Facebook gewusst habe, wie stark Social Media die Psyche von Kindern beeinträchtigt. Vergangene Woche gab es dann reichlich Kritik in einer US-Senatsanhörung.

Jetzt hat die ehemalige Facebook-Produktmanagerin, Frances Haugen, noch einmal nachgelegt: „Es gab Interessenkonflikte zwischen dem, was gut für die Gesellschaft, und dem, was gut für Facebook ist“, sagte sie während eines Interviews im CBS-Nachrichtenmagazin. „Und Facebook hat sich immer wieder dafür entschieden, seine eigenen Interessen in den Fokus zu setzen, beispielsweise mehr Profite einzufahren.“

Zudem hat Haugen auf den Facebook-Algorithmus als das entscheidende Instrument hingewiesen, welches den Nutzern verstärkt Fake-News anzeigt. Am Dienstag wird die Whistleblowerin auch noch einmal in einer Anhörung vor dem US-Senat aussagen.

Starke Konsequenzen für die Facebook-Aktie hatte die Veröffentlichung der zehntausenden Seiten interner Dokumente noch nicht – aber das könnte sich ändern. So haben sich viele Senatoren am Donnerstag bereits dafür starkgemacht, dass Facebook den Aufbau von Instagram-Kids unterlässt, und die Anwälte von Haugen haben acht Beschwerden bei der SEC eingereicht.

Zusätzlicher Druck seitens Senat und SEC könnte das Sentiment gegenüber der Facebook-Aktie weiter verschlechtern. Bereits in den vergangenen Wochen gehörte das Tech-Papier zu den schwächsten Performern unter den GAFAM-Werten. Der jüngste Aufwärtstrend und die GD90 wurden bereits durchbrochen. Kurzfristig wäre wichtig, dass der GD200 bei 314,81 Dollar nicht unterschritten wird. Anleger lassen die Gewinne vorerst laufen.

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