Das unter Druck geratene soziale Netzwerk Facebook will künftig stärker gegen Hassnachrichten vorgehen und Falschmeldungen vor den US-Präsidentschaftswahlen löschen. Inkorrekte Inhalte, die Menschen in den drei Tagen direkt vor der Abstimmung im November vom Wählen abhalten sollen, würden entfernt, sagte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Freitag in Palo Alto.
Außerdem würden die Standards für Werbung erhöht, um auch dort abwertende und hasserfüllte Botschaften bezüglich ethnischer Zugehörigkeit, Religion oder sexueller Vorlieben zu blockieren. Zuckerberg kündigte zudem an, einige Facebook-Inhalte, die eigentlich gegen die Richtlinien des sozialen Netzwerks verstoßen, aber zum Beispiel aufgrund eines Prominenten Absenders nachrichtenrelevant sind, künftig mit Hinweisen zu flankieren. "Ich stehe gegen Hass und alles, was zu Gewalt anstachelt", so Zuckerberg.
Facebook war erst vor wenigen Wochen heftig kritisiert worden, weil das Netzwerk umstrittene Äußerungen von US-Präsident Donald Trump nicht von der Plattform nahm oder als problematisch markierte. Zuckerberg hatte die Äußerungen persönlich verurteilt, aber gleichzeitig erklärt, dass sie im öffentlichen Interesse weiter zugängig sein müssten.
Um den Druck zu erhöhen, entschlossener gegen Hasskommentare und Rassismus vorzugehen, will Unilever in den USA auf beiden Plattformen keine Werbung mehr schalten - zumindest für den Rest des Jahres. Der Werbebann beinhaltet auch die zu Facebook gehörende Plattform Instagram. Dies hat die Aktie am Freitag stark belastet.
Die Aktie von Twitter hat zu Beginn der vergangenen Wochen bei 245,18 Dollar ein neues Allzeithoch markiert. Danach ging dem Papier allerdings die Luft aus. Am Freitag ging die Aktie von Facebook mit einem Minus von 8,3 Prozent aus dem Handel. Im Bereich von 200 Dollar trifft die Aktie jedoch auf eine starke Unterstützung in Form der 200-Tage-Linie. DER AKTIONÄR hat die Aktie von Facebook im Zuge der Korrektur im März bei 129,44 Eur zum Kauf empfohlen. Anleger, die der Empfehlung gefolgt sind, liegen mittlerweile bereits 50 Prozent in Front. DER AKTIONÄR rät dazu, dabeizubleiben, die Position aber mit einem Stopp bei 160,00 Euro abzusichern.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Facebook.
(Mit Material von dpa-AFX)