Die Aktie von Facebook ist gestern massiv unter Druck geraten. Die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica soll die Facebook Profile von mehr als 50 Millionen Nutzern ohne deren Genehmigung angezapft haben. Der Ruf nach weiteren Regulierungen wird lauter.
Facebook war bereits seit 2015 bekannt, dass Aleksandr Kogan, Gründer von Cambridge, die Daten an die Datenanalyse-Firma weitergegeben hatte. Der Internet-Konzern verlangte zwar damals, die Daten zu löschen – doch scheinbar hielt sich Cambridge Analytica nicht an die Abmachung. Besonders brisant: die Datensätze wurden wahrscheinlich im Rahmen der Wahlkampagne von US-Präsident Trump eingesetzt.
Unter welchen Voraussetzungen Facebook die Nutzerdaten an Dritte weitergeben kann und insbesondere wie überprüft werden soll, dass die Datensätze nur für bestimmte Zwecke eingesetzt werden, ist eine andauernde Diskussion. In den vergangenen Monaten wurden die Rufe nach Regulierungen innerhalb der EU-Kommission und des US-Kongresses jedoch lauter. Neben der unbefugten Nutzung von Daten, ist die Manipulation durch sogenannte Fake-News ein weiteres Problem des sozialen Netzwerkes.
Facebook dürfte bezüglich möglicher anstehender Regulierungen auf eine ungewisse Zukunft zusteuern. Der News-Feed könnte daher in diesem Jahr weitere Anpassungen erfahren. Anleger brauchen jedoch angesichts des aktuellen Abverkaufs nicht in Panik verfallen – das Werbemodell, das dem Konzern die rasanten Umsatzzuwächse einbringt, ist nicht in Gefahr. Entsprechend bleibt auch die Einschätzungen der Analysten: 43 von insgesamt 48 Analysten empfehlen die Facebook-Aktie unverändert zum Kauf – nur Baird Capital Markets senkt das Kursziel von 225 Dollar auf 200 Dollar Auch DER AKTIONÄR bleibt weiterhin bullish. Es gilt: „Buy on bad news.“