Facebook erobert die Smartphones der Welt. Der Kurzmitteilungsdienst WhatsApp hat die Marke von einer Milliarde Nutzern geknackt. Mitgründer und Chef Jan Koum teilte das in der Nacht zum Dienstag per Facebook-Eintrag mit. Das weltgrößte Online-Netzwerk hatte WhatsApp 2014 für insgesamt gut 22 Milliarden Dollar übernommen. Damals hatte die SMS-Alternative erst gut 450 Millionen Nutzer. Einige Experten hatten den Preis als zu hoch kritisiert. Doch aufgrund der starken Perspektiven und moderaten Bewertung pro User hatte der AKTIONÄR stets von einem „Glücksgriff“ gesprochen.
Aktuell würden über WhatsApp 42 Milliarden Nachrichten pro Tag übermittelt, hieß es von Koum weiter. Außerdem verschickten die Nutzer täglich 1,6 Milliarden Fotos und 250 Millionen Videos. Internet-basierte Kurzmitteilungsdienste haben mit dem Vormarsch von Smartphones und schneller mobiler Datennetze für viele Nutzer die klassische SMS abgelöst. WhatsApp erreichte als erstes dieser Angebote die Marke von einer Milliarde Kunden.
Der Onlineriese Google will zwar einem Pressebericht zufolge mit einer neuen mobilen Kurznachrichten-App dem Rivalen Facebook beikommen. Doch Google war bereits mit Google+ gescheitert, der Plattform Facebook das Wasser abzugraben. Auch der Angriff auf die Facebook-Tochter WhatsApp wird schwierig – schließlich sind auch hier die Markteintrittsbarrieren groß, da fast jeder Internetnutzer seine Kontakte über den Marktführer pflegt.
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Am Mittwoch veröffentlichte Facebook seine Ergebnisse für das abgelaufene Quartal. Der Gewinn stieg um mehr als 50 Prozent auf 1,56 Milliarden Dollar. Auch der Umsatz konnte mehr als verdoppelt werden. Die Erlöse betrugen 5,84 Milliarden Dollar. Das Ergebnis pro Aktie übertraf die Markterwartungen um mehr als 15 Prozent. Die Erlöse lagen fast zehn Prozent höher als erwartet. In einer Reaktion darauf hat die Aktie neuen Schwung aufgenommen. DER AKTIONÄR sieht weiterhin Potenzial. Das Kursziel liegt bei 120 Euro.
(mit Material von dpa-AFX)