Lange hat sich Facebook bemüht Videos zu etablieren – jetzt scheint der Konzern am Ziel. Nach eigenen Angaben werden jeden Tag 100 Millionen Stunden an Videos angeschaut. Zeit damit Geld zu verdienen. Was jedoch fehlt, ist eine funktionierende Strategie zur Monetarisierung.
Bisher erhielten Firmen, die Videos auf Facebook veröffentlichten, in der Regel kein Geld vom sozialen Netzwerk. Ausnahmen wie die New York Times und CNN gab es nur wenige. Beide waren Teil eines Deals im vergangenen Sommer, in dem Facebook 140 Medien-Unternehmen Zahlungen von rund 50 Millionen Dollar für weitere Video-Produktionen versprach. Daneben erlaubte Facebook nur die Veröffentlichung von gesponserten Videos.
Während diese Maßnahmen halfen, die Zahl der Videos zu erhöhen, verdiente Facebook an den Videos nichts. Es fehlt an der richtigen Strategie, denn Werbung vor Videos wird zu 60 Prozent weggeklickt – für eine Abo-Gebühr wie bei Netflix bieten die Videos zu wenig Inhalt.
Die Lösung: Werbung in die Videos schneiden. Entsprechende Tests liefen bereits erfolgreich auf Facebooks Live-Video und sollen jetzt auf das gesamte Videoangebot ausgeweitert werden. Die Werbeeinnahmen gehen zu 55 Prozent an den Urheber des Videos – die restlichen 45 Prozent erhält Facebook.
Vor dem Hintergrund, dass die Zahl der Videos allein im letzten Jahr um 75 Prozent anwuchs und die Zahl der Video-Posts im Facebook Feed sich um 360 Prozent vergrößerte, liegt hier ein unglaubliches Potenzial an zusätzlichen Umsätzen verborgen. Konkurrent YouTube erlöst mit einem ähnlichen Geschäftsmodell schätzungsweiße zehn Milliarden Dollar im Jahr 2017. Zudem erhöhen Videos die Verweildauer auf Facebook enorm.
Noch ist Facebook nicht reif für die Milliarden an Werbung mit Videos. CEO Zuckerberg sieht Video jedoch als die neue Form der Kommunikation in einer vernetzten Welt und gibt die Marschroute dahingehend vor. Die Weiterentwicklung von Video-Inhalten auf Facebook geht rasant weiter und gibt den Bullen ein starkes Argument für ein Fortsetzen des Aufwärtstrends.