Im Schatten der großen Konzerne aus DAX und Co gibt es in Deutschland auch Unternehmen, die marktführend in ihrer Nische sind und dabei solide Renditen erwirtschaften. Einer dieser sogenannten Hidden Champions ist die in Schwandorf in der Oberpfalz ansässige Nabaltec AG. Der Anbieter von halogenfreien, flammhemmenden Füllstoffen und Spezialoxiden profitiert mit seinem breiten Anwendungsspektrum von der anhaltenden Nachfrageerholung und hat nach einem starken dritten Quartal Ende Oktober die Prognose für das Gesamtjahr zum zweiten Mal erhöht.
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Nabaltec-Vorstand Johannes Heckmann erwartet nun ein Umsatzwachstum in einer Bandbreite von 13 bis 15 Prozent. Erst im Juli wurde die Zielzone auf elf bis 14 Prozent (davor: sechs bis neun Prozent) hochgesetzt. Im Vorjahr stand ein Umsatz von 155,7 Millionen Euro zu Buche. Zudem wurde die Prognose für die EBIT-Marge auf elf bis zwölf Prozent (bislang: zehn bis zwölf Prozent) konkretisiert.
In den ersten neun Monaten betrug die EBIT-Marge 12,3 Prozent, dabei wurden bereits 140,6 Millionen Euro umgesetzt – 18,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Im Q3 stiegen die Erlöse sogar um fast 26 Prozent an.
„Die Markterholung verlief erfreulicherweise in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres mit einer höheren Dynamik als wir es zunächst erwartet hatten. Entsprechend ist es uns gelungen, bei Umsatz und Ertrag bereits wieder an die Werte des Jahres 2019 anzuknüpfen", so Vorstand Heckmann. Neben dem steigenden Umweltbewusstsein zählen vielfältige Gesetzgebungen und freiwillige Selbstverpflichtungen der Industrie zu den potenziellen Wachstumstreibern. Die steigenden Rohstoffkosten können größtenteils an die Kunden weitergeben werden. Mit den Lieferketten hat das Unternehmen dem Vernehmen nach bisher auch keine größeren Probleme.
Die Gesellschaft verfügt über ein breit gefächertes Anwendungsspektrum. Es reicht von flammhemmenden Füllstoffen (unter Verwendung von Aluminiumhydroxid oder Aluminiumoxid) für die Kunststoffindustrie, die bei Kabeln in Tunneln, Flughäfen, Hochhäusern und elektronischen Geräten eingesetzt werden, bis hin zu Füllstoffen und Additiven, die als Weißpigmente in Farben verbraucht werden. Im Produktsegment der „Spezialoxide“ dreht sich alles um keramische Rohstoffe zum Einsatz in der Feuerfestindustrie wie feuerfeste Auskleidungen für die Öfen und verschleißbeständigeren Keramiken für die Poliermittelindustrie.
Besonders interessant: Nabaltec hat ein heißes Eisen im Feuer, das bisher nur die wenigsten Investoren auf der Agenda haben: Böhmit, eine abgewandelte Form von Aluminiumhydroxid, das bereits in vielen Smartphones und anderen mobilen Endgeräten zum Einsatz kommt. Da Böhmit auch für die Herstellung von sogenannten Separatorfolien für Lithium-Ionen-Batterien benötigt wird, profitiert Nabaltec also indirekt auch vom Elektroauto-Boom. Durch den Einsatz in der Separatorfolie wird ein wichtiger Beitrag zur Thermostabilität und damit zur Haltbarkeit geleistet. Noch ist der Anteil von Böhmit am Gesamtumsatz recht gering. Dies dürfte sich künftig ändern. Entsprechende Kapazitätserhöhungen werden bereits überdacht.
DER AKTIONÄR hat bereits frühzeitig auf die guten Aussichten sowie die Chancen und Risiken bei Nabaltec hingewiesen. Der Aufwärtstrend ist intakt. Die Aktie hat aus Sicht des AKTIONÄR genug Power, um erstmals in der Firmengeschichte und vor allem auch nachhaltig auf über 40 Euro zu steigen. Mit dem Sprung über 37,50 Euro würde aus charttechnischer Sicht ein entsprechendes frisches Kaufsignal generiert.