Der Dialysespezialist Fresenius SE konnte zuletzt wieder etwas Vertrauen zurück gewinnen. Große Sprünge dürften zunächst zwar nicht drin sein, nach unten scheint der Aktienkurs des Gesundheitskonzerns aber mittlerweile gut abgesichert zu sein. Geht es nach Derivate-Experte Marcus Landau von der DZ Bank, so könnten Discount Optionsscheine „für chancenorientierte Anleger deshalb eine interessante Produktwahl darstellen“.
Jahrelang galt die Fresenius SE als einer der Musterknaben im Deutschen Aktienindex. Verlässliche Aussagen sowie kontinuierlich steigende Gewinne und Dividendenzahlungen des diversifizierten globalen Healthcare-Unternehmens sorgten für hohes Vertrauen in die Fähigkeiten des Managements und nicht zuletzt auch für steigende Aktienkurse.
Nicht erfüllte Erwartungen
„Im vergangenen Jahr hat der Nimbus allerdings erheblich gelitten. Gleich zweimal mussten Umsatz- und Gewinnprognosen nach unten revidiert werden. Aufgrund von Problemen im Krankenhaus- sowie im Dialysegeschäft wurden zunächst die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2018 kassiert. Kurz darauf kam es dann auch noch zu einer Reduzierung der durchaus ambitionierten Ziele bis 2020. Gleiches gilt auch für die ebenfalls im DAX enthaltene Tochter Fresenius Medical Care. Hinzu kommt der schlechte Eindruck, den das Management bei der geplanten Übernahme des US-Generikaherstellers Akorn hinterlassen hat. Die missglückte Transaktion kostete viel Anlegervertrauen und hatte einen nicht unerheblichen Anteil an der schwachen Kursentwicklung von -35% im Jahr 2018", sagt Derivate-Spezialist Marcus Landau.
Zurück zur Normalität
Inzwischen hat sich die Nachrichtenlage bei Mutter und Tochter allerdings wieder etwas verbessert. „Trotz der angesprochenen Probleme konnten Umsatz und Konzernergebnis im Geschäftsjahr 2018 gesteigert werden. Der Gesundheitskonzern aus der Nähe von Frankfurt erzielte damit das 15. Rekordergebnis in Folge. Nach Einschätzung von Analysten sollten in den kommenden Jahren weitere folgen. Einige rechnen für 2019 und 2020 mit bereinigten IFRS-Ergebnissen von über 2,80 Euro und über 3,00 Euro je Fresenius-Aktie, was einem KGV von 17,5 (2019e) entspricht“, sagt Landau.
Hohe Kurschance bei unverändertem Aktienkurs
Auf der anderen Seite sollte die hohe Dividendenkontinuität für eine solide Absicherung gegen weitere Kursrückgänge sorgen. So schlägt das Management für das vergangene Geschäftsjahr eine Ausschüttung in Höhe von 80 Cent vor. „Die Absegnung durch die Aktionäre vorausgesetzt, ist dies die 26. Erhöhung in Folge. Trotz der eher bescheidenen Dividendenrendite von nur 1,6% (DAX-Durchschnitt: 3,6%) ist der Titel damit ein echter Dividendenaristokrat.
Unter Berücksichtigung all dieser Aspekte billigen einige Analysten der Fresenius SE-Aktie aktuell einen fairen Wert von 48 Euro zu. Für chancenorientierte Anleger, die zu einer ähnlichen Einschätzung kommen, könnten Discount Optionsscheine Long mit einem Basispreis von 36 Euro sowie einem Cap bei 41 Euro mit Fälligkeit Ende Juni deshalb interessant sein. Sollten die Aktien des Gesundheitskonzerns am Bewertungstag (21.06.2019) bei mindestens 41 Euro notieren, erfolgt die Rückzahlung der Discount Calls zu exakt fünf Euro, woraus sich beim aktuellen Kurs von 4,57 Euro eine Rendite von 9,4% auf Sicht von weniger als vier Monaten (35,1% p.a.) ergäbe. In die Verlustzone geraten Anleger erst, wenn der Basiswert zum besagten Zeitpunkt unter 40,67 Euro notiert. Zum Totalverlust kommt es bei Kursen von 36 Euro und tiefer“, so der Rat von Marcus Landau von der DZ Bank.