Die Aktie von Evotec hat am Mittwochmorgen gute Zugewinne verzeichnet, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen öffentliche Fördergelder zur Entwicklung neuer Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Multipler Sklerose erhalten hat. Das Papier legt 1,3 Prozent auf 3,10 Euro zu, während der TecDAX nahezu unverändert notiert. Evotec ist damit nach SMA Solar der stärkste Wert im TecDAX im Vormittagshandel. Angesichts eines schweren Forschungs-Rückschlages waren die Titel im bisherigen Monatsverlauf in der Spitze um knapp ein Viertel eingebrochen.
Drei neue Forschungsprojekte
Evotec beginnt nun drei neue Forschungsprojekte im Bereich Multiple Sklerose (MS), die von dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ("BMBF") unterstützt werden. Evotec wird seine Wirkstoffforschungsplattform, seine Projektmanagementkompetenzen sowie seine Marktpräsenz einsetzen, um Wirkstoffkandidaten in diesen neuen Ansätzen zur Behandlung von MS zu identifizieren und diese anschließend zu vermarkten. Derzeitige MS-Behandlungsmöglichkeiten verfolgen überwiegend krankheitsmodifizierende Ansätze. Daher ist der Bedarf an spezifischeren oder gut differenzierten alternativen Behandlungsansätzen in der Branche sehr groß. Die drei Projekte haben eine Laufzeit von 1,5 bis 3 Jahren und belaufen sich auf circa fünf Millionen Euro.
Dr. Cord Dohrmann, Chief Scientific Officer von Evotec, kommentierte: "Diese neuartigen Ansätze zur Behandlung von MS, der Krankheit mit den größten sozioökonomischen Auswirkungen weltweit, entsprechen ideal unserer EVT Innovate-Strategie, krankheitsmodifizierende innovative Projekte zu verfolgen und erstklassige Moleküle zu identifizieren, die von der Biotechnologie- und Pharmabranche dringend benötigt werden. Wir sind sehr stolz, Partnerschaften mit diesen führenden deutschen Forschungseinrichtungen einzugehen und deren herausragende Krankheitsexpertise in Wirkstoffkandidaten und später in neue Produkte voranzubringen."
Wieder über der 3-Euro-Marke
Die Aktie von Evotec konnte sich zuletzt von ihren Korrekturtiefs etwas entfernen und die 3-Euro-Marke zurückerobern. Aus charttechnischer Sicht wäre es nun wünschenswert, dass relativ rasch die Hürde bei 3,30 Euro überwunden werden kann. Anleger bleiben investiert, sichern sich aber mit einem relativ engen Stopp etwas unterhalb des Korrekturtiefs bei 2,75 Euro ab.
(Mit Material von dpa-AFX)