Wie rund um den Globus alle konjunkturabhängigen Aktien leiden derzeit auch die Papiere der beiden deutschen Chemieproduzenten Lanxess und Evonik stark unter Trumps erratischer Zollpolitik. Darüber hinaus könnte sich für die beiden Unternehmen allmählich wieder ein Problem anbahnen, mit dem man bereits vor einigen Jahren zu tun hatte.
Denn Lanxess und Evonik sind bei ihrer Logistik stark auf die Binnenschifffahrt angewiesen. Und nun bereiten wieder niedrige Wasserstände im Rhein den Reedereien Probleme. Florian Krekel, der Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Rhein, erklärte: "Die Wasserstände sind niedrig, es ist auch für das Frühjahr eher untypisch, dass die Trockenphase so lange anhält." Er fügte hinzu, dass dies die Transportkapazitäten gerade im Mittelrhein reduzieren könnte, solange es nicht ausgiebig regnen. Doch mit größeren Mengen ist vorerst nicht zu rechnen. Und angesichts der Tatsache, dass die wirklich warmen und häufig auch trockenen Monate erst bevorstehen, bahnt sich für von der Schifffahrt abhängige Konzerne wie Lanxess und Evonik eine schwierige Zeit an.
Neben den ausbleibenden Regenfällen ist auch eine geringere Menge an Schmelzwasser aus den Alpen für die niedrigen Pegelstände verantwortlich. Denn letztlich fließt dieses Wasser aus den Bergen in den Rhein, doch dort liegt aktuell weniger Schnee als im langjährigen Mittel.
Gerade im Jahre 2018 hatte anhaltendes Niedrigwasser BASF, Lanxess, Evonik & Co dazu gezwungen, ihre Gewinnschätzungen nach unten zu schrauben, da die Logistikkosten enorm stark angestiegen waren.
Es sind weiterhin herausfordernde Zeiten für die deutschen Chemiehersteller Evonik und Lanxess - und zwar in jeglicher Hinsicht. Dementsprechend schwach entwickelten sich zuletzt die Aktienkurse der beiden Firmen. Die Lanxess-Papiere rutschten zu Wochenbeginn unter den nachgezogenen Stoppkurs bei 21,50 Euro. Hier sollte nun zunächst von der Seitenlinie aus eine Beruhigung der Lage und eine Bodenbildung abgewartet werden. Wer bei Evonik investiert ist, beachtet weiterhin den Stoppkurs bei 16,00 Euro.