Das konjunkturelle Marktumfeld für Chemiekonzerne wie BASF und Evonik bleibt schwierig. Allerdings gibt es heute diesbezüglich hoffnungsvolle Meldungen. So haben sich die wirtschaftlichen Perspektiven im Euroraum im November erneut verbessert. Der vom Analyseinstitut Sentix erhobene Konjunkturindikator stieg auf minus 12,8 Punkte von zuvor minus 13,8 Zähler.
Es ist der zweite Anstieg in Folge. Analysten hatten einen etwas höheren Anstieg auf minus 12,6 Punkte erwartet. Eine positivere Einschätzung der aktuellen Lage sorgte für die bessere Stimmung, während die Erwartungen an die weitere Entwicklung unverändert eingeschätzt wurde.
Aus der Datenlage kann weiter keine Trendwende abgeleitet werden, heißt es in der Mitteilung von Sentix. Obwohl sich der Unterindikator für Deutschland erneut verbessert hat, bleibt die größte europäische Volkswirtschaft weiter "das Sorgenkind für die gesamte Eurozone".
An den Finanzmärkten wird die Konjunkturumfrage von Sentix beachtet, weil sie früh im Monat erscheint. Beobachter erhoffen sich Hinweise auf andere Indikatoren wie die ZEW-Konjunkturerwartungen oder das Ifo-Geschäftsklima. Die aktuelle Umfrage von Sentix wurde vom 31. Oktober bis 2. November unter 1.066 Investoren durchgeführt, davon 178 institutionelle Anleger.
Indes hat sich auch die Stimmung in den Industrieunternehmen der Eurozone im Oktober etwas stärker als erwartet erholt. Der Einkaufsmanagerindex von S&P Global (PMI) stieg im Vergleich zum Vormonat um 1,0 Punkte auf 46,0 Zähler, wie S&P am Montag in London nach einer zweiten Umfragerunde mitteilte. Im Vormonat September war der Stimmungsindikator noch auf 45,0 Punkte gefallen und damit auf den tiefsten Stand seit Ende des vergangenen Jahres. In einer ersten Schätzung war für Oktober ein Anstieg auf 45,9 Punkte ermittelt worden.
Trotz der etwas besseren Stimmung bleibt der Wert für den Indikator unter 50 Punkten, was für ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten spricht. "Diese Zahlen enthalten zumindest eine gute Nachricht: Die Rezession im Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Oktober nicht weiter vertieft", kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefökonom vom S&P-Partner Hamburg Commercial Bank.
Die erste Schätzung für Deutschland wurde nach oben revidiert, der Indikator signalisiert aber weiter ein Schrumpfen der wirtschaftlichen Aktivitäten. In Frankreich, der zweitgrößten Volkswirtschaft der Eurozone nach Deutschland, verharrte der Stimmungsindikator nahezu unverändert unter der Expansionsschwelle.
Die Zuversicht wächst allmählich, dass die Talsohle bei der konjunkturellen Entwicklung in der Eurozone durchschritten ist. Angesichts der mittel- bis langfristig betrachtet relativ guten Perspektiven sowie der gerade im historischen Vergleich günstigen Bewertungen können Anleger bei den Chemietiteln zugreifen. Dabei sollten die Stoppkurse bei 16,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 39,00 Euro (BASF) beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.
Mit Material von dpa-AFX