Gestern ging es mit dem Aktienkurs von Evonik deutlich nach unten. Denn die RAG-Stiftung hat ihren Anteil am Spezialchemie-Konzern Evonik unter 50 Prozent reduziert. Es seien insgesamt 23,4 Millionen Papiere zu einem Preis von 19,99 Euro je Aktie platziert worden, teilte der größte Evonik-Aktionär am Donnerstag in Essen mit.
Der Bruttoemissionserlös betrage rund 468 Millionen Euro. Die Stiftung hält nun noch einen Anteil von etwa 47 Prozent an dem Spezialchemie-Konzern. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg über den bevorstehenden Anteilsverkauf berichtet.
Den Kursrückgang hat indes Maike Schuh, Finanzchefin bei Evonik, genutzt, um sich weitere 4.950 Anteilscheine zu sichern. So erwarb sie gestern Aktien im Volumen von fast 100.000 Euro. Bereits im vergangenen Jahr hatte sie mit zwei Transaktionen im Juni und Dezember insgesamt knapp 4.500 Evonik-Papiere gekauft. Mehr dazu lesen Sie hier.
Nach Ansicht von Deutsche Bank Research war der Kauf von Schuh clever. Sie hat das Kursziel für Evonik von 23 auf 25 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Das Geschäft im zweiten Quartal laufe bislang rund, schrieb Analystin Virginie Boucher-Ferte in ihrem am Freitag vorliegenden Kommentar zu verschiedenen Gesprächen nach dem Quartalsbericht. Die Berechenbarkeit des zweiten Halbjahrs sei aber schwierig und der Chemiekonzern sehe kaum Anzeichen einer Nachfragebelebung.
Der erneute Insiderkauf bei Evonik ist ein starkes Zeichen, wenn auch natürlich keine Garantie für weiter steigende Kurse. DER AKTIONÄR ist jedenfalls wegen der mittel- bis langfristig guten Perspektiven für den breit aufgestellten Chemiekonzern weiterhin optimistisch gestimmt. Zudem ist die Bewertung im historischen sowie im Branchenvergleich relativ günstig und die Dividendenrendite mit knapp sechs Prozent hoch. Der MDAX-Titel bleibt ein Kauf (Stopp: 15,00 Euro).
Mit Material von dpa-AFX