Die deutschen Chemie-Aktien konnten in den vergangenen Handelswochen wieder deutlich Boden gut machen. Getrieben wurden die Kurse von BASF, Lanxess oder Evonik in erster Linie von der guten Marktstimmung sowie der Hoffnung, dass es konjunkturell betrachtet im kommenden Jahr endlich die sehnlich erhoffte Erholung geben wird.
Doch diesbezüglich scheinen etwa die Experten der britischen Großbank HSBC aktuell noch eher skeptisch zu sein. So erklärte deren Analyst Martin Evans, dass es der Chemiesektor seiner Meinung nach auch 2024 schwer haben dürfte. Er betonte, dass eine anhaltend schwache Nachfrage und niedrige Preise dann lediglich zu stagnierenden Ergebnissen führen könnten. Dies stehe im Widerspruch zur Erwartung vieler Analysten, dass 2024 eine relativ rasche Erholung anstehe. Diese Annahmen spiegeln sich in den aktuellen Konsensschätzungen vieler Experten wider. Evans reduzierte bereits im Rahmen seiner jüngsten Studie seine Gewinnschätzungen für das kommende Jahr für die Unternehmen im europäischen Chemiesektor generell. Er könnte sich offenbar gut vorstellen, dass einige Kollegen seinem Beispiel folgen werden müssen.
Im Zuge seiner verringerten Gewinnprognosen hat er das Kursziel für BASF von 47 auf 43 Euro gesenkt. Das Anlagevotum lautet weiterhin "Hold". Auch bei den beiden MDAX-Titeln Lanxess und Evonik bestätigte er seine Einschätzung mit "Hold". Während Evans den fairen Wert bei Evonik lediglich von 17 auf 16 Euro verringerte, kappte er das Kursziel bei Lanxess schon deutlicher: von 30 auf 25 Euro.
DER AKTIONÄR hält indes an seiner Einschätzung fest: Die in den vergangenen Wochen enorm gebeutelten und derzeit sehr günstig bewerteten Anteilscheine von Lanxess sind eine spannende Comeback-Spekulation für Mutige (Stoppkurs: 18,00 Euro). Die Papiere von Evonik und BASF bleiben indes solide Haltepositionen, die mit Stoppkursen bei 15,00 Euro (Evonik) beziehungsweise 42,00 Euro (BASF) nach unten abgesichert werden sollten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.