Paukenschlag am Donnerstag: Wie die Börse in Hongkong mitteilte, wurde die Aktie des hochverschuldeten Immobilienkonzerns Evergrande erneut vom Handel ausgesetzt. Die Mitteilung folgt auf Berichte vom Mittwoch, dass Unternehmensgründer und Vorsitzender Hui Ka Yan unter Polizeiaufsicht gestellt wurde. Für Anleger ist es derweil nichts Neues.
Nachdem das Papier des Immo-Riesen bereits von März 2022 bis Ende August vom Handel ausgesetzt war, hat sich die Aktie im September – von einem extrem niedrigen Niveau – mehr als verdreifacht. Ausschlaggebend dafür war unter anderem, dass der ebenfalls verschuldete chinesische Immobilienentwickler Country Garden eine Anleihekuponzahlung verzögert leisten konnte.
Hiobsbotschaften wollen nicht enden
Die Kursgewinne schmolzen jedoch wieder vollständig zusammen. Die schlechten Nachrichten reissen nicht ab. So wurde ein Treffen mit den Gläubigern zur Umstrukturierung der Schulden verschoben, da sich die Verkäufe seit Ankündigung der Umstrukturierung der Schulden im März nicht wie erwartet entwickelt haben. Kann Evergrande bis Ende Oktober keinen neuen Umschuldungsplan vorlegen, wollen sich ausländische Gläubiger einem gerichtlichen Liquidationsverfahren anschließen. Am Mittwoch berichtete dann Bloomberg mit Verweis auf Insider, dass sich Evergrande-CEO Hui Ka Yan an einem unbekannten Ort unter Polizeiaufsicht befindet. Zu den Gründen ist nichts bekannt.
Am Donnerstag waren in Hongkong weder die Evergrande-Aktien, noch die der Evergrande Property Services Gruppe und der Evergrande-Gruppe für Elektro-Fahrzeuge handelbar. Hier blieb eine Begründung wie auch eine Ankündigung, wann die Papiere wieder freigegeben werden, ebenfalls aus.
DER AKTIONÄR rät Anlegern schon seit langem die Finger von Evergrande und dem gesamten Immobilienkonzern zu lassen. Die Aussichten für das Unternehmen sind nicht gut. Zudem könnten Anleger auf ihren Aktien sitzen bleiben.